Speisekarten-Blog

Blog-trifft-Gastro 2008 – Rückblick

Eingetragen am 2008-01-28 12:07 von Thorsten Sommer unter #blog-trifft-gastro.

Als wäre ich zwischendurch nur mal kurz rausgegangen – so kam mir die Atmosphäre vor, die mich beim Eintreffen in Stuttgart beim Blog-trifft-Gastro 2008 empfing. Angeregte Gespräche, nette Leute, ein Thema nach dem anderen, lockere Unterhaltung, viel Gelächter, Witze, Schulterklopfen, beobachtete Veränderungen und gleichgebliebene Freundschaft. Es ist immer wieder faszinierend mit wahrhaft Gleichgesinnten zusammenzutreffen.

Gefreut hat es mich auch neue Gesichter kennenzulernen. Jürgen hatte allerdings noch eine Zusatzüberraschung für mich, denn er ist auch für den Fun Forest zuständig. Damit habe ich das erste Mal einen Speisekarten-Beratenen persönlich kennengelernt. Auch ein besonderes Gefühl (da die Beratungen sonst ausschließlich elektronisch ablaufen und ich mich dabei auf meine Fanatasie verlassen muss, was Betrieb und Besitzer angeht.) Sehr gefreut hat mich auch seine sehr positive Rückmeldung zur Speisekarten-Beratung. Die neue Karte, basierend auf den Beratungsergebnissen wird auch bald entstehen – und ich bekomme ein Exemplar ;-)

Dirk Baranek hat mir freundlicherweise eine große Tüte Speisekarten aus Stuttgart und Umgebung mitgebracht. Eine erste kurze Sichtung am Tisch im Zauberlehrling ergab sehr schnell diverse neue Fälle für das Speisekarten-Quiz. Lasst euch überraschen. (Nächstes Jahr will Thomas mir dann auch die Karten mitbringen, die er mir schon vorletztes Mal überreichen wollte. :-))

Wie immer habe ich viel gelernt in diesen beiden Tagen: Über die Karriereverläufe in der Hotellerie, Wein aus Zapfanlagen, Barcamps, Stuttgart, Oliven, Qualitäten von Frühstücksbuffets, Landkarten und Gehdistanzen.

Letzteres vor allem beim abendlichen Spaziergang vom Tagungshotel zum Restaurant. Begleitet von Holger und Alex haben wir die kurze Strecke zu Fuß zurückgelegt. Aus meiner Sicht eine willkommene Abwechslung nach langem Sitzen in geschlossenen Räumen.

Zum Abendessen schwoll die Gästeschar auf beeindruckende 18 Personen an. Die kurze Vorstellungsrunde brachte wieder einige interessante Details hervor. Spannend war vor allem die Mischung aus so vielen unterschiedlichen Personen. In einem Nebenraum des Zauberlehrlings genossen wir ein wunderbares Menü, begleitet von ausgezeichneten deutschen Weinen. Innerhalb von Sekunden nach dem Setzen brauste ein Unterhaltungssturm durch den Raum; es brummte wie in einem Bienenstock. Manchmal wusste man gar nicht, mit wem man sich zuerst unterhalten sollte. Die Gespräche kreuzten und ergänzten sich, verwoben sich zu der Magie, die ich seit dem ersten Blog-trifft-Gastro empfinde.

Ohne das ich es gemerkt hätte, war es weit nach Mitternacht und der herrliche Abend schon wieder vorbei. Zurück blieb das unbestimmte Gefühl trotzdem noch nicht alles gesagt haben zu können, noch nicht mit allen ausreichend gesprochen zu haben. Aber das gute Essen und die späte Stunde riefen die meisten Teilnehmer dann doch zu Bett und Heimreise. Ich habe mich anschließend noch allein etwas in Sutttgarts Nachtleben amüsiert (das meine Meinung über diese Stadt weiter verbesserte) und war gegen 04:00 Uhr im Hotel.

Nach sehr spätem Frühstück und einem Saunagang bin ich wiederum zu Fuß zum Cube, um hier auf die Verbliebenen zu treffen. Zu fünft haben wir noch einmal geschlemmt und dabei den herrlichen, freien Blick auf das Stuttgarter Schloß, die Innenstadt und den gegenüberliegenden Hügel zu genießen. Die Zeit verging wieder viel zu schnell und ich musste mich aufgrund der Zugbindung leider etwas hastig verabschieden (keinen Augenblick zu spät, die letzten Meter zum Bahnsteig musste ich doch im Laufschritt zurücklegen.)

Erst jetzt, im Zug sitzend, habe ich die Ruhe und die Zeit die letzten Stunden richtig Revue passieren zu lassen. Die Zusammenfassung ist einfach: Es war wieder ein ganz tolles Wochenende! Von dieser Stelle noch ein abschließender Dank und Gruß an alle Teilnehmer. Und Extra-Dank an Jan für die Organisation. Im Nachhinein scheint es doch eine gute Idee zu sein, für Blog-trifft-Gastro mehr als nur einen Nachmittag/Abend zu veranschlagen. Wie bisher jedes Mal, freue ich mich schon auf das nächste Jahr, dann wohl wieder im norddeutschen Raum.

PS: Hoffentlich ist dann auch Guido wieder dabei. Wir haben seine scharfsinnigen und wohlformulierten gastronomischen Beobachtungen vermisst.

Tipps für die Wasserkarte

Eingetragen am 2008-01-28 11:47 von Thorsten Sommer unter #gastronomie.

Wer noch Formulierungen für die Wasserkarte sucht, kann auf der INTERGASTRA 2008 Unterstützung finden:

Mineralwasser spielt in der Gastronomie eine immer wichtigere Rolle. Die Gastronomen können die Welt der Mineralwässer probieren. Ausgeklügelte Wassererklärungen in der extra angefertigten Mineralwasserkarte geben anregende Tipps, die eigene Getränkekarte mit wertvollen Beschreibungen zu erweitern.

[ via: lifePR ]

Hoffentlich sind diese Hinweise demnächst auch im Web auffindbar.

Elektronischer Speisekartentisch

Eingetragen am 2008-01-19 17:33 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Die Zukunft ist nah:

Für die Anwendungen, die Vanessa auf der CES demonstriert, ist aber selbst das noch viel zu viel. In Microsofts Vorstellung könnte der 5000 bis 10.000 Dollar teure Tisch in Restaurants Verwendung finden. Speisekarten etwa könnten bunt bebildert dargestellt und durchgeblättert werden. Zum Wein würde Information über dessen Charakter und Winzer angezeigt werden. Sogar Mashups sind denkbar. So zeigt die Microsoft-Mitarbeiterin, wie die Tischoberfläche per Fingerzeig durch eine digitale Landkarte ersetzt wird, die genau anzeigt, aus welcher Region und welchem Anbaugebiet der Rebensaft stammt.

[ via: spiegel online ]

Aber ist das wirklich auch die Zukunft der Speisekarte? Ich bin mir da nicht so sicher, da ich immer noch davon ausgehe, dass ein Restaurantbesuch ein Fest für die Sinne sein sollte – inkl. anfassbarer Speisekarte.

Als technophiler Gastrosoph und bekennender Trekker nehme ich diese Spielerei andererseits doch ernst. Vor allem nachdem ich die Benutzeroberfläche des iPhones selbst erleben durfte und dem aktuellen technischen Entwicklungsstand angemessen halte. (Die hat Apple wirlich gut hinbekommen, auch wenn ich die ansonsten auf totalen Lock-In ausgerichtete Strategie des Ladens als völlig falsch und fortschrittsverhindernd sehe.)

Derbleckende Speisekarten

Eingetragen am 2008-01-08 20:15 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Karten als politische Aussage hat es schon gegeben, aber diese Version finde ich doch wieder mal ganz nett:

CSU-Landesgruppenchef Ramsauer ist eine Spaßbremse. Er ließ die Speisekarte eines Restaurants in Wildbad Kreuth entfernen, weil der Pächter den Gerichten ein paar launige Untertitel gegeben hatte: "2 hausgemachte Fleischpflanzerl, ganz frisch durch den Mixa gejagt - ohne Herdpauschale".

[ via: stern.de ]

Bei diesem Spaß hätte man doch durchaus mal ein Auge zudrücken können, wie ich finde. Aber wenn man schon die Zeche zahlt (wie in diesem Fall), dann will man sich dabei wohl nicht derblecken lassen (und wieder ein neues Wort dazugelernt :-)).

Aktuelle Bezüge, durchaus mit Ironie gewürzt – die nehme ich auf Karten immer wieder gerne und würde sie gerne häufiger sehen.

@Gerhard: Was meinst du dazu? Das wäre doch durchaus dein Kaliber ;-)

Getränkekarten anno 1913

Eingetragen am 2008-01-07 13:08 von Thorsten Sommer unter #blogging.

… sahen wohl auch nicht viel anders aus als heute:

Denn in dieser Ausstellung ist, Rarität der Kulturgeschichte, das weltweit einzig erhaltene Exemplar der originalen Getränkekarte zu sehen. Aufgelistet sind auf 17 Seiten: 100 Weine, 38 Liköre, 12 Cocktails, 12 Longdrinks, 12 Fancy Drinks, 12 Hot Drinks, 5 Bier- und 7 Mineralwassersorten.

[ via: welt.de ]

Obwohl ich schon glaube, dass in der Karte der Fledermaus noch keine denglischen Produktgruppennamen verwendet wurden ;-)

Ü30 Snowboard-Reise?

Eingetragen am 2008-01-05 17:33 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Kleine Frage außerhalb des Protokolls: Wer kann mir eine Ü30-Snowboard-Reise empfehlen? Nach zwei Jahren Abstinenz will ich endlich mal wieder auf ein Brett. (Leider geben weder Web noch Reiseveranstalter vernünftige Infos zum Thema. Scheinbar habe ich eine Lücke im ach so diversifizierten Reisemarkt entdeckt. Schade eigentlich.)

Meine Ideen zum Thema: Termin noch vor Ostern, schneesicheres Reisegebiet mittlerer Preisklasse (z. B. Dolomiten), Hotel Drei Sterne plus, Anreise mit Bahn oder Bus, Niveau fortgeschrittene Anfänger (dieses Jahr soll es mit den ersten größeren Sprüngen oder ein bißchen Halfpipe losgehen).

Wenn sich genügend Leute finden sollten, organisiere ich auch gerne selbst (mit).

Also: Sachdienliche Hinweise bitte hier in den Kommentaren. Danke.

Archivieren oder entsorgen?

Eingetragen am 2008-01-05 11:48 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Speisekarten sind im Rahmen des § 147 der Abgabenordnung (Ordnungsvorschriften für die Aufbewahrung von Unterlagen) als Preislisten sechs Jahre lang aufzubewahren (in dieser Zeit sollten sie übrigens schon mindestens drei Mal aktualisiert worden sein ;-)). – Umkehrschluss: Wer unbedingt will, kann die Karten aus 2001 jetzt also entsorgen. Alternativ kann man sie der eigenen Hauschronik hinzufügen oder mir zusenden.

Speisekarten-Seite: Neuigkeiten 2007-12

Eingetragen am 2008-01-05 11:32 von Thorsten Sommer unter #interna.

Ok, ok, diesmal bin ich ein bisschen zu spät, aber jetzt ist er doch raus, der aktuelle Newsletter. Diesmal übrigens an 180 Abonennten. – Irgendwie ging 2007 viel zu schnell vorbei und der Newsletter ist dabei wohl unter die Räder gekommen. Jetzt habe ich die Gelegenheit aber gleich genutzt, auch die entsprechenden Seiten zu aktualisieren bzw. anzupassen. Puuh.

Vier Jahre Speisekarten-Blog

Eingetragen am 2008-01-01 von Thorsten Sommer unter #interna.

Wow, wo ist die Zeit geblieben? Mehr als 1000 Einträge seit dem 2004-01-01 und jetzt geht es schon ins fünfte Jahr des Speisekarten-Blogs. Manche Ideen halten sich eben länger :-) – Rück- und Überblick der abgelaufenen zwölf Monate – wie in jedem Jahr:

Ruhig ist es seit einigen Monaten im Speisekarten-Blog. Etwas mehr als zehn Einträge pro Monat – zu mehr hat es im Schnitt nicht gereicht – entgegen anderer Zielvorstellungen – fühlen sich aber trotzdem irgendwie richtig an. Das Schreiben von Einträgen fällt mir zugegebenermaßen nicht leicht. Meistens stellt mir mein eigener Qualitätsanspruch ein Bein. Und dann ist da noch der Zeitaufwand. Doch andererseits scheint die Balance zwischen Hobby und Beruf gewahrt. Und das fühlt sich wie gesagt sehr gut an. – Alles kommt in Zyklen und nach einigen Hochjahren von Blog und Seite, ist wohl derzeitig eine (längere) Phase mit geringerer Aktivität angemessen. Ich hoffe, meine Leser bleiben mir trotz niedriger Posting-Frequenz geneigt.

Und schließlich ist es ja nicht so, als sei in den letzten Monaten nichts passiert: Neun neue Karten in der Galerie, fünf gute neue Links und über 130 Blog-Einträge zu allen möglichen Themen. Vor allem auf die großen Speisekarten-Beratungen bin ich sehr stolz – von denen es mittlerweile vier gibt. Und außerdem noch fünf Teile des beliebten Speisekarten-Quiz. Und es gab diverse Award-Verleihungen (aber viel weniger als noch vor 2004), an denen ich beteiligt war.

Und genau ausgehend von den Genussblog-Awards stellt sich mir die Frage nach der gesamten deutschen Blogosphäre. Wie hat 2007 sie vorangebracht? Fast drei Jahre sind meine ersten Beobachtungen der Blogosphäre alt, da kann eine Aktualisierung ja nicht schaden: Aus meiner Sicht ist die Blogosphäre reifer geworden, bewegt sich aber am oder hinter den obersten Hype-Punkt. Mittlerweile nimmt die Posting-Frequenz nicht nur bei mir, sondern auch in vielen anderen Blogs wieder ab (so fühlt es sich zumindest bei mir an). Viele Blogs sind ganz verschwunden – wie ich beim Überprüfen meiner RSS-Feeds feststellen musste. Auch den „großen“ Blogs gehen aus meiner Sicht langsam die Ideen aus. Die Kommentar- und Eintragswellen, sowie überschwengliche Neuvorstellungen gehören zwischenzeitlich der Vergangenheit an. Es gibt zwar viel mehr Blogs, aber auch viel mehr Müll. Oder bilde ich mir das nur ein?

Mit dem Speisekarten-Blog bin ich wohl noch etwas weiter im Hype-Cycle, aber ganz bestimmt noch nicht auf dem Plateau of Productivity ;-)

Der eindeutige Vorteil eines themenspezifischen Blogs wie dem meinen ist, das einem der Stoff nie ausgeht, dass es nie wirklich langweilig werden kann, solange zum Thema neue Dinge auftauchen. Und das ich immer wieder neue Dinge über Speisekarten herausfinde, haben mir schon die letzten Jahre gezeigt. Das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Und damit wird es auch das Speisekarten-Blog weiter geben. Ich wünsche uns allen viel Spaß damit.

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