Speisekarten-Apps – ein aktuelles Review
Aktuell werden im Apple App Store 18 iPad- und 27 iPhone-Treffer für den Suchbegriff „speisekarte“ angezeigt. Was verbirgt sich hinter diesen Apps? Die Speisekarten-Seite hat nachgeforscht:
In der iPad-Sektion führen zehn Treffer zu Sprachtraining-Apps (neun davon vom selben Hersteller!?), eine Übersetzungs-App („Gourmet Dictionary“, kostenpflichtig, warum eigentlich?), drei Apps zu Erstellung von Speisekarten (Test folgt separat) und tatsächlich vier „echten“ Speisekarten.
Von diesen vier stammen wiederum drei (nahezu identische Apps) von den Casinos Kitzbühel, Velden und Bregenz aus Österreich. Diese Apps laden zunächst (und für mich unerklärlicherweise) zwei Minuten Daten nach, bevor man sie benutzen kann. Dann präsentieren Sie ein Intro-Video mit der Philosophie des Betriebes (gute Idee) und anschließend eine Speisekarte zum Blättern, die sich wenig von einer gedruckten Speisekarte unterscheidet. Außer einige Fotos und der Umblätteranimation werden die Möglichkeiten des iPads leider nicht genutzt. Als Speisekarten-Ersatz sicherlich tauglich, aber für mich ist viel Potential verschenkt worden.
Zuletzt bleibt noch die einzige alleinstehende Speisekarte im App Store (derzeitig) – aus dem Einstein in ??? – und hier findet sich gleich der erste, schwere Fehler: Weder der App Store-Eintrag, noch die App selbst enthält die Adresse des Betriebes. Schade, dabei hätte ich als Tester, App Store-Nutzer und ggf. so Besuchswilliger gerne jemanden für den durchaus interessanten App-Ansatz gelobt. Denn die App präsentiert die Karte in sage und schreibe 13 verschiedenen Sprachen (inkl. Mandarin). Beeindruckend. Die selbstgemachten Fotos sind manchal sogar ganz gut geworden (ich empfehle für Speisekarten-Fotos allerdings immer einen Profi). Im Quermodus des iPads gibt es leichte Layout-Fehler, aber trotzdem sind alle Informationen sichtbar. Leider ist auch hier viel Potential verschenkt. Denn außer eine Preisliste finden sich keine weiteren Funktionaliäten.
In der iPhone-Sektion finden sich alle iPad-Bekannten wieder. Darüber hinaus sind derzeitig noch fünf Apps von Gastronomieverzeichnissen mit Speisekarten vertreten. (Was ich von Gastronomieverzeichnissen halte, hatte ich ja schon mehrfach deutlich zum Ausdruck gebracht. Diese Apps bestätigen meine Meinung eindringlich.)
Interessanterweise stehen für die Mensen der Städte Darmstadt, Passau, Deggendorf und Landshut Speisekarten als App bereit (im App Store sind noch weitere Mensa-Apps zu finden, allerdings nicht unter dem Suchbegriff Speisekarte). Diese Apps stammen wohl von interessierten Besuchern, nicht von den Mensen selbst.
Echte Speisekarten finden sich für einige weitere Betriebe. In der App des Lamperie aus Bayreuth sind erste Ansätze einer Nutzung der Möglichkeiten einer elektronischen Speisekarten zu erkennen. Alle anderen beschränken sich erneut auf die (mehr oder weniger gelungene) Darstellung von Preislisten.
Insgesamt war es ein sehr ernüchternder Ausflug in die Welt der elektronischen Speisekarten. Die Ursachen sind wahrscheinlich vielfältig (ggf. sind viele Apps gar nicht mit dem Suchwort Speisekarte verknüpft.) Trotzdem bleibt festzuhalten: Auf eine überzeugende elektronische Speisekarte muss ich wohl weiterhin warten.
Haben meine Besucher ggf. gute Speisekarten-Apps gefunden? Ich bin für jeden Hinweis dankbar. (Natürlich auch auf Android- und Windows Phone-Apps :-))
PS: Anekdote am Rande: Gibt man im App Store als Suchbegriff „speisenkarten“ ein, so fragt das System zurück: „Meinten Sie sternenkarten?“ >:-)