Weinsalon HH – Eindruck VII
Gerade rede ich noch vom Aufhören, dann will ich glatt nochmal anfangen – nämlich Rotwein zu trinken (Wer genau aufgepasst hat, weiß, dass ich die ganze Zeit nur Weiße im Glas hatte ;-) – Warum? Nun ja, ganz einfach: An dieser Stelle hatte ich nochmal Herrn Scheuermann aufgepürt und ihn um eine letzte Empfehlung, sozusagen als krönenden Abschluß gebeten. Und er legte nochmal einen richtigen Knaller nach. Was sage ich, drei richtige Knaller:
Los ging es mit Il Caberlot von Il Carnasciale. Da musste ich schon anfangen, noch nach passenden Superlativen zu suchen. Da der Wein nur in Magnum-Flaschen verkauft wird, habe ich lieber gleich gar nicht nach dem Preis gefragt. In der gehobenen Gastronomie (die einschlägigen Verdächtigen in Hamburg oder Berlin) kann man ihn trinken. (Mehr zu diesem tollen Wein und der Winzerin bei der Welt.)
Weiter ging es gleich am Tisch nebenan bei Herrn Fetzner und dem 50&50 von Capannelle. Nach dem ersten Schluck wusste ich nicht mehr, was ich noch sagen sollte, war einfach sprachlos. Dieser Wein war so mächtig und voluminös, so geschmackvoll (was besseres fällt mir wirklich nicht ein), dass ich sogar am nächsten Morgen noch meinte, Reste der wundervollen Aromen zu schmecken. Hmmmm! Leider kostet die Flasche den Endverbraucher ungefähr soviel wie meine Übernachtung in Hamburg. Aber Geld macht nicht so glücklich – bei passender Gelegenheit werde ich mir den Luxus deshalb wohl doch nochmal gönnen.
Den im wahrsten Sinne krönenden Abschluß bildete dann der Syrah von Hanspeter Ziereisen. Meine Lobeshymne ist kurz: Der erste deutsche Rotwein, den ich kaufen werde! Voraussichtlich ab Ende des Jahres kommt er in den Handel und ein Kistchen habe ich vorsorglich beim Winzerehepaar schon angemeldet. Wer ihn das erste Mal unbedarft trinkt, wird zunächst glauben einen Italiener, Chilenen oder sogar Franzosen im Glas zu haben. Was Herr Ziereisen aus seiner Badenser Steillage in mein Glas gebracht hatte, war wirklich umwerfend.
Nach diesen drei Knallern habe ich freiweilig sämtlichen Wein-Genuß eingestellt. Die Superlative waren mir sowieso endgültig ausgegangen ;-) Daher trollte ich mich frohen Mutes. Draußen schien immer noch die Sonne – eine wunderbare Überleitung zum inoffiziellen Teil, den ich hier allerdings (verständlicherweise :) nicht weiter ausbreiten werde.
Wie schon im ersten Teil meiner Eindrücke geschrieben: Der Weinsalon war für mich ein voller Erfolg. Ausstellern und Teilnehmern wünsche ich einen angenehmen zweiten Tag dieser Veranstaltung. Und vielleicht sehen wir uns ja bald wieder ;-)
Ein Kommentar:
[ Trackback: Amburgovino ]
Toll, dass Hamburg den Weinsalon hat. Schade, dass ihn, gemessen an den Möglichkeiten, zu wenig Leute besuchen. Mario Scheuermanns Verdienst, zwei Mal pro Jahr (im April und September) und Jahr für Jahr (seit 1995) fast 200 Spitzenerzeuger und junge [ ... ]