Umfängliche Weinkarte
In den Feinschmeckerforen wird eine interessante Frage zu Weinkarten gestellt:
Hallo, was glaubt ihr, wie umfangreich sollte in einem guten Restaurant die Weinkarte sein? In vielen guten Restaurants bekommt man eine Weinkarte, die eher die Bezeichnung Weinbuch verdient. Obwohl mir das Studium eines solchen Weinbuches durchaus Spaß macht, sehe ich auch ein paar Probleme: 1) der nur durchschnittlich Weinkundige ist hoffnungslos überfordert. Es nagt an seinem Selbstbewusstsein, dass er viele Namen liest, die ihm nichts sagen. Wenn er Glück hat, gerät er an einen fachkundigen Weinkellner, der ihm weiterhilft. Dafür wäre aber das Weinbuch nicht notwendig gewesen. 2) in Begleitung meiner besseren Hälfte frage ich mich oft, wie lange darf ich lesen, ohne dass es unhöflich ist. Ich stelle es mir nicht sehr kurzweilig vor, wenn der Begleiter eine halbe Stunde als Gesprächspartner nicht zur Verfügung steht. Ich freue mich schon auf eure Antworten Taillevent[ via: Feinschmeckerforen ]
Meine persönliche Antwort lautet: Kommt darauf an :-)
Ist es dem guten Restaurant daran gelegen, auch gute Weine zu verkaufen und über den Wein als Zusatzangebot eine USP aufzubauen? Dann sollte kompetentes Personal vorhanden sein, welches die Weinkarte (oder das Weinbuch) mehr als nur oberflächlich kennt und passende Empfehlungen geben kann bzw. bei der Abarbeitung hilft. Außerdem werden Gäste kommen, die sich durchaus mit Weinen auskennen und Umfang und Inhalt des Weinbuches zu schätzen wissen. Je größer das Weinwissen, desto länger darf es und umso kürzer müsste es dann eigentlich dauern.
Mir selbst macht es Spaß in solchen Weinbüchern zu stöbern. Dann lese ich im Normalfall allerdings nur bestimmte Abschnitte (deutsche Weißweine aus Rheingau und Nahe, Rotweine aus Übersee. Bei Gelegenheit werde ich mich mal in die Franzosen einarbeiten, die sind mir bislang aber zu unübersichtlich :-/).
Wer jedoch über das Studium einer Karte seine Begleitung vergisst, hat ein ganz anderes (und viel größeres) Problem.
Als unsicherer Gast sollte man mit Weinbüchern ganz anders umgehen: Gar nicht erst entgegennehmen und sich auf die Empfehlungen des Sommeliers verlassen. Das ist meistens erfolgreich :*)
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