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Feuchte Datensammlerträume bei nebenan.de

Eingetragen am 2016-12-21 19:45 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Wie man eine eigentlich gute Idee torpediert: Einige Nachbarn aus meinem Viertel kamen auf die Idee eine Community zu gründen. Dafür haben sie sich allerdings die „preisgekrönte“ (angeblich) kostenlose Seite nebenan.de ausgesucht. – Tja, ...

nebenan.de sieht auf den ersten Blick auch wirklich nett aus: Cooler Seitenaufbau, Smartphone-Apps, persönliches Anschreiben, Kartendarstellung des Viertels, angeblich bekannt aus diversen großen Medien. 116 Personen aus meiner Umgebung haben sich wohl schon angemeldet. Die Idee ist sich über alle Alltäglichkeiten auszutauschen: Suche & Biete, Veranstaltungen, Lebensmittel- und Kleidertausch, Nachbarschaftshilfe in Garten, Haus und Schule etc. Sehr hehre Vorstellungen und Ziele.

Das Anmeldeprozedere verlangt dazu Klarnamen und -adresse – zur Verifikation in der Plattform. Macht ja auch Sinn – irgendwie.

Misstrauisch, wie aber nunmal bin, dachte ich: Vor Eingabe meiner persönlichen Daten erst mal Impressum und Datenschutzregelungen lesen. Und siehe da: Google Ads und Facebook-Pixel lassen grüßen. Aus der geschlossenen, privaten Community mit Bezug zum Wohnort wird im Handumdrehen der feuchte Traum der Datensammler: „Harte, verifizierte Adressen und deren Nutzerverhalten im lokalen Kontext, verortbar in einen Radius von wenigen hundert Metern. Wie geil ist das denn?“

Und daher mein „Tja!“, liebe Leser. Ich habe die Anmeldung natürlich umgehend abgebrochen. Hier wird mit einer angeblich kostenlosen Plattform der Community-Gedanke durch die Hintertür kommerziell ausgeschlachtet. Mit „Nachbarschaft“ hat das für mich genau gar nichts zu tun. Schade eigentlich.

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#datenschutz

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