Warum Speisekarten sammeln?
Speisekarten-Sammlung, das meint der doch nicht ernst! Doch, ich meine das vollkommen ernst. Leute, die schon in meiner Wohnung waren, können diese Aussage bestätigen. Die Sache ist kein Trick um Mädels abzuschleppen.
Mit dieser Karte hat alles angefangen. Ich betreibe dieses Hobby seit dem 10. Oktober 1985 und meine Sammlung besteht z. Zt. aus ca. 2000 Speisekarten. Alle (oder sagen wir 95%, den Rest haben mir Freunde mitgebracht) Karten stammen aus Restaurants, Bars und Kneipen in denen ich selbst Gast war. Ich besitze Karten aus verschiedenen Materialien (Papier, Karton, Leder, Holz) und aus verschiedenen Ländern (Deutschland, México, USA, u. v. a. m.).
Generell verträgt sich dieses Hobby sehr gut mit meinem zweitliebsten Hobby: Essen gehen. Diese beiden Hobbies zusammen führen dann zu meinem drittliebsten Hobby (und hier hören wir besser auf): Neue Restaurants suchen. Restaurants, in denen ich noch nicht gegessen habe, und (wichtiger) deren Speisekarte ich noch nicht besitze.
Ursprünglich einmal aus Liebeskummer begonnen, ist es heute für mich eine willkommene Möglichkeit, meiner Sammelleidenschaft zu frönen und gleichzeitig unvergessliche Erinnerungen an meine Reisen, Besuche und Treffen mit guten Freunden rund um die Welt festzuhalten.
Dazu ist jede meiner Karten mit Datum, Anlass und Gästen kommentiert. Im Prinzip ist meine Sammlung also so etwas wie ein großes Erinnerungs- oder Fotoalbum, nur dass ich die Fotos nicht selber mache.
Und um eine wichtige Sache klarzustellen: Ich frage nach den Karten für meine Sammlung und nehme sie nicht einfach mit. Vielfach habe ich sehr positive Resonanz auf dieses Vorgehen erhalten. Manchmal, abhängig von der Qualität der Karte, bin ich dann sogar bereit sie zu kaufen.
Das macht meine Sammlung, und damit auch diese Webseite, ebenfalls einmalig. Denn obwohl es (mittlerweile) eine durchaus messbare Anzahl an Speisekarten-Sammlern weltweit gibt (die auch bei weitem grössere Sammlungen vorweisen können als ich), ist und bleibt meine Sammlung die bisher einzige, die sich (nahezu ausschließlich) auf selbstgesammelte Karten beschränkt.
Die Gäste synd gehalten sich
gegenseytig eines gesitteten
und wohlanständigen
benehmens zu befleyssigen.
Wer solch gebot nicht achtet,
seynen nachbarn bey tisch
stosset und bedrängt, ihm
saftige stücklein wegstibitzet
und seynen wein aussupft,
wer seynes nachbarn gewandt
bespritzet oder sonstwie
ruinieret, ein solcher
tischgesell soll gabel und
humpen verwürket haben.
So unter den gästen eyn streit
entbrennt, sollen sie nicht jach
zu stuhlbeynen, schemeln
oder sonstigen mordszeug
greifen, vielmehr soll alsdann
jeder männiglich sich
verhalten, wie es einer
wohlachtbaren kumpaney
eignet und gebühret.
So einer den guten gaben
nicht weydlich zusprichet,
ergo muffig fratzen schneidet
und gar trutzig dreinschauet,
derselbige soll auf einer
kuhhaut aus dem saale
geschleyfet werden.