Schwache Bürokommunikation, die Zweite
Neben Schreibschwierigkeiten gibt es in deutschen Büros noch ein weiteres, mir ebenfalls sehr bekanntes Problem: Präsentationen sind nicht jedermanns Sache. Da hilft auch kein (scheinbar einfach zu bedienendes) Computerprogramm. „Die Form folgt der Funktion.“ – bedeutet in diesem Zusammenhang: Nur wenn ich etwas zu sagen habe und weiß, wie man eine Botschaft transportiert und das Ganze in eine ansprechende Form bringen kann, wird aus einer Präsentation ein Erfolg. – Etwas überspitzter formuliert das Jochen Mai:
ein guter vortrag ist wie eine guter "tatort": der knallige mord zum reinziehn, die jagd zum dranbleiben, zum schluss klicken die handschellen. der zuschauer ist zufrieden. dazu muss man sein thema natürlich vollens beherrschen, es kondensieren und die essenz in plastische (sprach-)bilder übersetzen - die nämlich bleiben bei den zuschauern hängen (ein dutzend blinkende diagramme sicher nicht).
[ via: Jo's Jobwelt ]
Die beschriebenen Extremfälle erlebe ich fast immer bei Marketing-Präsentationen. Dabei entsteht häufig die sogenannte Powerpoint-Ware (die anschließend schnell zu Vapor-Ware zerfällt). Ein Kollege von mir versucht schon seit Jahren einen Powerpoint-Compiler zu schreiben, der die in der Präsentation angekündigten Features in ein reales Programm übersetzt. Es gibt auch schon eine Präsentation zu seinen Fortschritten. ;-)
PS: A fool with a tool is still a fool.
Ein Kommentar:
PP-Präsentationen sind zumeist wie Diashows mit zu vielen Dias, die redundant daher kommen. Und die Folien sind meist zu sehr vollgestopft mit Text.
Ich verwende gerne mehrere Medien. Die Agenda ist stets sichtbar via Overhead, auch verwende ich gerne einen Flip Chart, um händisch Zeichnungen _entstehen_ zu lassen. Für den Worst Case habe ich immer Offline-Folien in der Hinterhand.