Riechbare Speisekarte
Ein großer deutscher Speisekarten-Hersteller geht neue Wege mit einer riechbaren Speisekarte. In Zusammenarbeit mit einem führenden Chemieunternehmen im Bereich Duftmarketing sollen die Kunden bald schon vor der Bestellung mit zusätzlichen Sinneseindrücken auf bestimmte Gerichte aufmerksam gemacht werden. Es werden Betriebe gesucht, die an einem Feldversuch teilnehmen.
Für die riechbare Speisekarte werden die Düfte fertig gekochter und angerichteter Speisen in einem aufwendigen Unterdruckverfahren zunächst abgesaugt, verdichtet und dann als Geruchsstoffe in mikroskopisch kleinen Kapseln gebracht, die in gängigen Druckverfahren mit einer speziellen Technik auf eine Speisekarte (Papier oder Kunststoff) aufgebracht werden können.
Rubbeln und riechen heißt es für die Besucher Ihres Betriebes, wenn sie die auf der Speisekarte angebrachten Mini-Duftkapseln durch leichtes Reiben, Kratzen oder per Daumendruck aktivieren.
Mit diesem Verfahren konnten schon erfolgreich verschiedene kalte und warme Gerichte erriechbar gemacht werden, u. a. Salate, Suppen, Fisch- und Fleischgerichte inkl. den passenden Beilagen, ja sogar komplette Menüs (bis zu fünf Gängen). Noch verbesserungswürdig, aufgrund des hohen Zuckeranteils, sind die bisherigen Bemühungen im Bereich Desserts.
Gesucht werden zehn Betriebe, die an einem Feldversuch teilnehmen möchten. Bitte melden Sie sich hier an (ich leite Ihre Bewerbung weiter). Die Abteilung Lebensmitteltechnik wird mit Ihnen einen Termin vereinbaren, zu denen Sie Ihren Betrieb besuchen und Proben ihrer Produkte (max. 20 Gerichte) abholen. Sie werden verarbeitet und die sich ergebenden Düfte auf eine Testspeisekarte aufgebracht. Die Karte soll anschließend für maximal ein Jahr (bis zum 2006-04-01) in Ihrem Betrieb zum Einsatz kommen. Einzige Bedingung für die Teilnahme ist die Beteiligung an einer abschließenden Fragebogenaktion zur Auswertung der Kundenreaktionen auf diese neue, innovative Art des Produktmarketings.
Nach weiterer Perfektionierung soll die Technik dann in einem nächsten Feldversuch auch auf Weinkarten zum Einsatz kommen.
PS: Vielen Dank an Frau Lirpa, die mir diese Meldung zur exklusiven Vorabveröffentlichung im Speisekarten-Blog zugesendet hat. Da das Verfahren zum Patent angemeldet wurde, dürfen die beteiligten Firmen hier leider nicht genannt werden.
Nachtrag 2005-04-12: Es trudeln immer noch Anmeldungen ein, daher muss ich an dieser Stelle einmal explizit „April, April!“ sagen. (Dabei hatte mich Gerhard ja schon sehr früh am 1. April demaskiert ;-))
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