Sandwich-Stress
Wie man auch mit Speisekarte in den Wahnsinn getrieben werden kann, schildert Stefan Schrahe sehr schön:
Erschöpft, mit gebeugten Schultern mache ich mich auf den Weg - und kriege gerade noch mit wie der Halbwüchsige hinter mir wie aus der Pistole geschossen »Einmal Parmesan Oregano, mit Asiago Caesar Chicken, dazu Peperoni, Zwiebeln, Salat und Mexican Southwest« ordert.
Ich werde alt.
[ via: kolumnen.de ]
Meiner Ansicht nach hat hier eher der Betrieb das Problem als der Gast. Vielfalt ist nicht immer von Vorteil.
Vier Kommentare:
Hmpf, mit dem Auto schneidest du vielleicht das richtige Thema an: Warum ist Ausstattungs- und Modellvielfalt nicht immer von Vorteil? Die Japaner bauen z. B. seit zwanzig Jahren prinzipiell ein und das selbe Auto. Es ist ist eigentlich immer gleich (nämlich voll) ausgestattet und der Kunde hat letztendlich wenig Auswahl. Durch die Variantenarmut lassen sich Produktion, Absatz, Preis und Qualität einfacher steuern. Und offensichtlich gefällt das vielen Kunden. Der Mittelweg ist wie immer der mutmaßlich Richtige. In obigem Beispiel also eine Karte, die die Vielfalt von Subway beinhaltet, aber auch ein paar vorkonfigurierte Standards. So erreicht man beide Kundenkreise: die "einfach gestrickten Konsumenten" und die "verwöhnten Selbstzusammenbastler".
Wenn ich ehrlich bin, suche ich mir meist ein "vorkonfiguriertes" Sub aus und passe das dann meinem Geschmack an. Als Brotsorte wählt man - wenn man alle mal durch hat - eigentlich sowieso immer nur 1-2 gleiche, der Rest schmeckt mir einfach nicht so doll. Auch bei den Beilagen bin ich eher Wiederholungstäter.
Ich glaube wirklich schwierig sind nur die ersten 2-3 Besuche. Dann weiß man schon, was man will und was man nicht will.
Bei Autos (ich bin derzeit auf Suche und heftig am Vergleichen) ist es praktisch unmöglich, die Fahrzeuge ernsthaft zu vergleichen. Der eine hat Klima mit drin, beim anderen ist es nur zusätzlich bestellbar, und der dritte Hersteller bietet dann gleich ein halbes Dutzend Ausstattungsvarianten an, die natürlich nirgends wirklich übersichtlich beschrieben sind. Inzwischen wähle ich die Autos mehr nach: Das muss er haben, das wäre schön, und das brauche ich gar nicht. Design, Pannenstatistik und Motoren helfen auch schon einmal eine gute Vorauswahl zu treffen. Und dann nur noch die tausende Sondermodelle... URGS....
Subway kenne ich (noch) nicht, aber bei Autos kann ich eine klare Empfehlung abgeben ;-)
Ich kann das Problem eines solchen entscheidungsschwachen Zeitgenossen leider nicht ganz nachvollziehen. Subway hat eine nicht zu übersehende Liste aller angebotenen Subs mit den Zutaten ausliegen.
Man geht ja auch nicht zum VW-Händler, sagt "ich möchte ein Auto" und ärgert sich dann, wenn der Händler nach so Nebensächlichkeiten wie Type, Motor, Klimaanlage, Navi-System, Audioanlage oder gar Farbe und Innenausstattung fragt....