Kurz und schmerzvoll
Mein Menükundelehrer hat mir beigebracht, dass man sich beim Kartenschreiben immer kurzhält, dabei Bindewörter vermieden, maximal gezielt eingesetzt werden. – Wie alles im Leben, kann man auch das übertreiben:
Die Speisekarte ist ein von jedem "an" und "auf" entschlacktes, um jedes Wort geizendes Manifest der Geradlinigkeit. Das kann in manchen Fällen fast zu knapp werden, der ziemlich Ton angebende Gazpacho beim zuvor erwähnten Saibling in Aspik wird etwa mit keiner Silbe erwähnt. In anderen Fällen (siehe unten) wäre man freilich froh, wenn nicht angekündigte Beilagen auch nicht zum Auftritt kommen. Weniger ist mehr, okay, dann aber richtig.
[ via: derStandard.at ]
Die Karte ist stummer Berater des Gastes, sollte aber über alles zu Erwartende Auskunft geben.
Zwei Kommentare:
Nicht "unter seiner, auf seiner, über der" Sauce.
Klar und deutliche Aussagen.
Ich gebe Ihnen ja so Recht.
Auch wenn es ein alter Hut sein sollte -
Mit der Speiselkarte den AIDA Effekt erzielen:
A - ttention
I - nterest
D - esire
A - Action ( Äktschen - nicht erst seit Arnold)
sonst
AIDA ins Gegenteil verkehrt:
A - blehnung
I - ndifferenz
D - esinteresse
A - bkehr
Die Karte führt mit dem Gast einen sog. "Stummen Dialog".