Das bekannte, aber vernachlässigte Werbemittel
Mit dem Titel dieses Beitrages der heldenhelfer bin ich nicht ganz einverstanden, mit dem Inhalt schon:
Die Speisekarte ist Vorverkauf – der Service führt das eigentliche Verkaufsgespräch. Dazu sollten Mitarbeiter im Storytelling geschult werden und die Speisekarte als Kommunikationsinstrument verstehen lernen. Regionales ist angesagt – Geschichten nehmen den Standort in die Überlegungen mit auf. Authentisches, Famiiäres und Traditionelles wird von Gästen geschätzt – Geschichten liefern Infos zu Hintergründen, Herkunft etc. So motiviert die Speisekarte zur Bestellung, zeigt das weitere Leistungsspektrum auf und vermittelt unterhaltsam Philosophie und Identität des Betriebs. Speisekarten, die Geschichten erzählen, sind Botschafter einer Restaurantmarke und damit unverzichtbarer Bestandteil des Gastromarketings.
[ via: die heldenhelfer ]
Der Text mixt Speisekartengestaltung/-erstellung mit etwas Menu Engineering, einigen Meinungen und (nicht belegten) Statistiken:
Rund zwei Drittel der Gäste schauen vor Ihrer Entscheidung ins Netz. Dort entscheidet sich oft, ob der Gast kommt oder zum Mitbewerber geht.
[ via: ebenda ]
Für diese Aussage hätte ich zum Beispiel gerne einen Beleg. Scheint mir etwas sehr aus der Luft gegriffen. Meiner Erfahrung nach schauen im Gegenteil zwei Drittel der Gäste in den Betrieb, vielleicht noch auf die Karte am Eingang, aber nicht ins Netz. (Aber dafür habe ich natürlich ebenfalls keinerlei Belege.)
Laut Gallup sind es übrigens nur 109 Sekunden, die der Gast die Karte studiert und nicht fünf Minuten. Allerdings habe ich das Gefühl, dass alle anderen Gäste in meiner Umgebung das Teil immer noch länger, gefühlt zwanzig Minuten, studieren als ich. Dabei schau ich ja schon intensiv. Aber natürlich auch mit geschultem Auge ;-)
Aber das sind alles Kleinigkeiten im Vergleich zu den ansonsten völlig richtigen Grundaussagen. Daher: Lesen!
PS: Darüber hinaus kommen mir einige Textpassagen übrigens vage bekannt vor. ;-)
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