Essen ohne Speisekarte?
Betriebe ohne Speisekarte sind durchaus etwas Besonderes. Ich kenne verschiedene Lokale, die dieses Merkmal zum Prinzip erhoben haben. Aber dies flächendeckend zur Regel zu erheben, statt es als Ausnahme zu sehen? Dem würde ich mich nicht anschließen. – Bei htr online findet sich eine gute Zusammenstellung der Vor- und Nachteile dieser Vorgehensweise:
In gewissen Restaurants hat der Gast nicht mehr viel zu bestellen. Wortwörtlich. Immer mehr Gastronomen verzichten auf die klassische Speisekarte und bieten nur noch ein Menu oder ein stark reduziertes Tagesangebot. Seriöse oder bequeme Köche? Oder kühne Rechner?
[ via: htr online ]
[ via: Feinschmeckerblog ]
Mein Plädoyer gilt weiterhin der kleinen Karte, wie auch der zitierte Artikel letztendlich vorschlägt. Alternativ schlage ich eine Kombination aus beidem vor: Gerade guten Gästen, die Ihnen und Ihrem Betrieb bereits vertrauen, können Sie sicherlich ein Überraschungsmenü anbieten.
Russische Fastenkarte
Jetzt hat doch endlich jemand eine Fastenkarte aufgelegt (wie von mir vorgeschlagen). Allerdings müsste man nach Moskau fahren, um das gute Stück anzusehen:
Die Kreml-Köche berücksichtigen seit einigen Jahren die Wünsche der hohen fastenden Beamten. Diesmal stehen bis zu 8 verschiedene Fastenspeisen täglich auf der Speisekarte. Es werden traditionelle Speisen der russischen Küche nach vorheriger Beratung beim Moskauer Patriarchat angeboten: Kartoffel- und Möhrenpuffer, Pilzgerichte, verschiedene Breie, Beerenmost, Gemüseaufläufe, Fisch nach alten Rezepten usw.
[ via: RIA Novosti ]
Das müsste doch westlich von Moskau auch umsetzbar sein. Wer traut sich?
Blog-trifft-Gastro 2006
Juchu! Es geht wieder los! Und ich freue mich wirklich riesig, dass das erfolgreiche Gastroblogger-Treffen im nächsten Jahr wiederholt wird. – Spannendste Frage von allen: Wer wird diesmal alles dabei sein?
Auf jeden Fall kommen (außer mir latürnich ;-) der Theo (als Veranstalter), der Abseits-Gerhard und der Winzerblogger, der in dem Betrieb in dem das Treffen stattfindet arbeitet. Hoffentlich kommen auch die anderen Teilnehmer des ersten Treffens. Nur Biggi sträubt sich noch. – Ein Stück weit sollte auch erkennbar werden, ob und wie die deutsche Gastroblogosphäre gewachsen ist. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Diese unerträgliche Spannung und ich muss noch zwei Monate und einen Tag warten …
Mittagsschlaf auf der Karte
Tolle Idee, die ich gerne mal ausprobieren würde:
Wer in einem der Häuser Merian (Basel), Bären (Bern), Flora (Luzern) und Glockenhof (Zürich) ab 12 Uhr einkehrt und das Menü verzehrt, dem steht danach bis 15 Uhr ein Zimmer gratis offen.
[ via: AHGZ ]
Kann man durchaus auf die verschiedensten Weisen zu einem ganzheitlichen Genuss machen. =8-))
Neue Blogs ohne Speisekarten
Es soll ja hin und wieder empfehlenswerte neue Blogs geben, die nix mit Speisekarten zu tun haben:
- Webshopblog – Stefan Eddi Hollmann (mein alter Kumpel), anerkannter Experte auf den Gebieten e-commerce und Webshop-Lösungen, schreibt über seine Erfahrungen bei der Beratung von Webshop Betreibern und berichtet über Freud und Leid von Online-Kunden.
- Theos Notizen – Theo Huesmann, der mit gumia.de offensichtlich nicht ausgelastet ist, schreibt über Webdesign, Usability, Barrierefreiheit, ehrliches SEO, Blogs und Wordpress.
Lesebefehl! Zweimal! – Beiden Autoren außerdem von dieser Stelle aus viel Erfolg!
Speisekarten-Seite als Unterrichtsmaterial
Wenn man lange seine Server-Logs nicht auswertet (war ja wegen des ganzen Referer-Spams fast unmöglich), dann verpasst man so einiges. Z. B. dass die Speisekarten-Seite als Lehrmaterial für den Unterricht im Fach Deutsch als Fremdsprache vorgestellt wurde:
Speisekarten sind nicht nur bei Gästen, sondern auch bei einigen Sammlern heiß begehrt. Im Web finden sich daher sogar Speisekarten-Datenbanken mit besonders gelungenen Exemplaren - von Sammlern liebevoll präsentiert:
http://www.speisekarten-seite.de/
Der Vorteil für die Unterrichtsvorbereitung liegt auf der Hand: Die langwierige Recherche nach interessanten Speisekarten auf den Websites von Restaurants entfällt!
[ via: Klett Edition Deutsch ]
Danke für Erwähnung und Lob. Aber: Warum sagt bei solch netten Verweisen eigentlich nie jemand dem zuständigen Webmaster bescheid? In diesem Falle mir ;-)
PS: Kleine Korrektur (kann ich mir nicht verkneifen): Ich bin ein Sammler. Einzahl. =8-)
Speisekarten und Kanzelerinnenwahl
Die wirklich wichtigen Momente unserer Gesellschaft spiegeln sich auf Speisekarten wider. So wusste das ZDF Morgenmagazin heute morgen zu berichten, dass das Berliner Restaurant KanzlerEck seit gestern eine aktualisierte Speisekarte verwendet. Darauf sind als zusätzliches, neues Gericht jetzt Rindsrouladen zu finden. Mit dem sprechenden Namen Angela Merkel. Wohl bekomm’s!
Verreißen für Fortgeschrittene
Einen ordentlichen Verriss zu schreiben ist gar nicht so einfach wie manche denken. Im Gegensatz zu einfacher Meckerei muss man hier den Leser bei der Stange halten – man will ihn ja schließlich auf seine Seite ziehen. – Zugegebenermaßen arbeite ich noch an meinem Verriss-Stil, aber es gibt gute Beispiele:
Was wie ein gutes Konzept (und die Verwirklichung der Chimäre vom "Feinkostladen Österreich") klang, erwies sich bei näherem Hinsehen als teurer Touristen-Nepp, dargebracht von überfordertem Hilfspersonal. Das Restaurant verblüffte mit massivem Zirbenholzeinsatz bei der Gestaltung, die Küche aber kam über die brave Exekution austriakischer Standards nur selten hinaus.
[ via: derStandard.at ]
Erfreulicherweise hat sich derStandard.at schon seit einiger Zeit als gute Quelle für mein Blog erwiesen.
Im Rahmen des Verrisses kommt noch eine Todsünde der Speisekarten-Erstellung ans Licht:
Auch die speckigen Speisekarten, auf deren Umschlag das alte "Culinarium"-Logo nur notdürftig mit Kugelschreiber übermalt wurde, haben bestenfalls kabarettistische Qualität.
[ ebenda ]
Das geht nun wirklich gar nicht! Schlecht gemachte Korrekturen am Inhalt von Karten sind schon ein schwerer Fehler. Misshandlungen wie die beschriebenen sollten unter Strafe gestellt werden – vor allem durch Abwesenheit von Gästen.
Die gleiche Prozedur wie in jedem Jahr
Zu bestimmten Daten im Jahr schaut die gastrosophische Gemeinde auf die verschiedenen Verlage, Institutionen und Personen, die sich anmaßen Gedanken über die Qualität der gastronomischen Betriebe in Deutschland machen. Heuer ist der Gault Millau für 2006 erschienen und alle starren gebannt auf die Ergebnisse.
Sven Elverfeld kocht immer noch gut (was mich nicht wirklich verwundert), für viele ging es rauf, für einige runter. Vielleicht unterschätze ich den Ernst der Lage, aber ein Stück weit gleichen diese alljährlichen Preis/Punkt/Mützen/Stern-Vergaben dem Treiben auf einem Ameisenhügel: Wichtig für jede Ameise, von außen betrachtet allerdings nur ein großes Gewusel.
Wer sich also die Ameisen näher ansehen möchte, hier die Zusammenfassung der Ergebnisse (via: Gourmet Report).
Notiz an mich selbst: Mal abgesehen vom Inhalt, erkläre ich hiermit und für die Zukunft das bloße Erscheinen eines solchen Büchleins im Wiederholungsfall zu einem Unereignis.
PS: Boooah, ey, is’ dat laangweilich. Hab’da nich’-ma’ ’n Rättzelheft für Omma?
Kochpiraten-Shirt
Vielen Dank an Guido von den Kochpiraten für die nette Überraschung! So ein T-Shirt kriegt ja nicht jeder. Muss man schon Beta-Tester der Kochpiraten gewesen sein, oder ein paar Streichhölzer für auf den Tisch legen.
PS: Ja, das auf dem Foto bin ich. Kaum zu glauben, aber wahr ;-)