Software-Test: ProKart
In meinem zweiten Software-Test (demnächst noch weitere) stelle ich heute ProKart von allegro:it vor. Auch dieses Programm besteht wieder aus zwei Teilen: einer Produktverwaltung (datenbankbasiert) und einem Gestaltungsteil („Designer“ genannt). Beide Teile sind auf den ersten Blick (zumindest ansatzweise) intuitiv zu bedienen, so dass dem Benutzer die ersten Schritte recht leicht fallen. Nach Studium des Handbuchs und etwas Einarbeitung lassen sich bestimmt schnelle Fortschritte erzielen. Und es wird offensichtlich aktuell gehalten und weiterentwickelt.
ProKart wurde zur Erstellung von Tages- und Menükarten, sowie für die Bearbeitung einer Speisekarte entworfen. Die Betonung liegt auf einer Speisekarte – die sich natürlich jederzeit verändern lässt. Aber man kann damit eben nicht mehrere Karten für z. B. mehrere Betriebe gleichzeitig verwalten.
Wie immer steht und fällt solch ein Programm mit der Pflege der Grunddaten. Besonderes Augenmerk muss also der Produktdatenbank gelten. Nur wenn man dort vollständig und korrekt pflegt, kann man schnell und gezielt Tages- und Speisekarten erstellen. (Kleiner Tipp: die Pflege kann sicherlich durch Auszubildende vorgenommen werden. Die Jüngeren haben ein Händchen für moderne Technologie und lernen gleich noch was dabei.)
Leider sind die bei ProKart mitgelieferten Vorlagen gelinde gesagt nahezu unbrauchbar. Sie beschränken sich auf textlastige Karten und geben zwar einen Einblick in die technischen Möglichkeiten des Programms, aber keine echten Gestaltungsvorschläge. Bilder bzw. Hintergründe fehlen ebenfalls. Ideen für die Gestaltung und die dazugehörigen Bilder müssen also woanders herkommen – z. B. aus Speisekarten-Galerie bzw. den Speisekarten-Links. Anschließend werden Sie mit dem Programm recht zügig zu Ergebnissen kommen.
Die Verbindung zwischen DTP-Funktionen und dem Datenbank-basierten Teil ist nämlich recht gut gelungen. Auch wenn sich an einigen Stellen doch noch TechSprech in die Oberfläche eingeschlichen hat, die Nicht-ITlern im ersten Moment Spanisch vorkommen wird – oder wissen Sie, was ein Object Inspector ist und wofür er benötigt wird?
Insgesamt bin ich mit dem Programm recht gut zurecht gekommen. Und ich denke, das wird auch für andere gelten. Auf meiner berühmt-berüchtigten Zehner-Bewertungsskala erhält das Programm eine befriedigend bis gute Sieben.
ProKart ist erhältlich bei allegro:it. Dort gibt es auch eine abgewandelte Version speziell für Weinkarten. Und es lassen sich kostenlose Testversionen herunterladen, die bis auf die fehlende Druckfunktion voll funktionsfähig sind.
PS: Der Download ist überraschend kompakt (ca. 2,4 MB) und deutet auf effiziente Ressourcenausnutzung hin. Für mich immer ein Qualitätsmerkmal von Software.
Vier Kommentare:
Hallo, ich würde gerne meine karte mit Ihrem Programm erstellen. Allerdings arbeite ich zur Zeit mit einem Chromebook. Gibt es trotzdem eine Möglichkeit?
Grüsse aus Berlin
Mein Name ist Thomas Grimm, ich bin der Autor von ProKart. Mittlerweile gibt es ein Nachfolgeprogramm von ProKart, es heißt allegro:Kart und kann in einer Testversion von unserer Seite www.allegro-it.de heruntergeladen werden.
Hallo,
Mein Name ist Thomas Grimm, ich bin der Autor von ProKart und möchte eine kurze Anmerkung zum Test machen.
Im Test wird gesagt, dass die Vorlagen unbrauchbar wären, textlastig und keine echten Gestaltungsvorschläge darstellten. Das kann man so sehen. Jedoch ist dies keine Schlampigkeit oder Inkompetenz, sondern dahinter steckt ein handfester und guter Grund. Ich will es kurz erläutern.
ProKart ist in erster Linie dafür gemacht worden, schnell und effizient täglich wiederkehrende Arbeiten mit einem Minimum an Aufwand zu erledigen. Es geht um die Erstellung von Tageskarten. Das bedeutet immer wiederkehrende Texte, also mühselige Schreibarbeit. Diese soll durch Mausklicks ersetzt werden.
ProKart ist keine Designsoftware, die Druckerei soll es auch nicht ersetzen. Da will sich ProKart auch ganz deutlich von Produkten anderer Hersteller unterscheiden. Dafür gibt es für Tageskarten nichts Vergleichbares zu ProKart.
Hinzu kommt folgender Aspekt. Ein gastronomischer Betrieb, der etwas auf sich hält kann mit bunten Bildchen (sog. Cliparts) heute keinen guten Eindruck mehr machen. Das macht heute ja jede Imbissbude. Hier geht der Trend ganz eindeutig zu hochwertigen, gestalteten Papieren, die man von entsprechenden Lieferanten bezieht. Wer so etwas einsetzt, wird auf bunte Bildchen verzichten, benötigt also nur die Textinformation.
Würden wir Cliparts dazugeben, so müssten wir diese selbst dazukaufen oder von einem Designer erstellen lassen. Auf jeden Fall würden zusätzliche Kosten entstehen, die wir in dem Produktpreis an Sie weitergeben müssten. Und warum sollen Sie für etwas zahlen, dass Sie gar nicht brauchen?
Für Anregungen aus der Praxis sind wir aber immer offen und freuen uns auf einen Dialog mit Ihnen.
Thomas H. Grimm
allegro:it
lösungen und service