Von Kunden und Königen
„Nein“ sagen zu können, ist eine Kunst, die nicht jeder beherscht. Doch selbst Dienstleister sollten es können. Manchmal ist es durchaus berechtigt, angemessen und vielleicht auch notwendig. Das Verhältnis zwischen Gast und Gastgeber sollte nicht ausschließlich vom Gast bestimmt werden. Soweit lehne ich mich gerne aus dem Fenster. – Mit dieser Meinung bin ich nicht alleine: Thomas Jahn hat einige Beispiele in den USA gefunden:
Am Eingang klebt ein riesiges Schild: keine Pizzastücke. Darunter druckte Louise Ciminieri eine Viertel Pizza mit einem Strich durch. Über der Theke hängt die Speisekarte: Pizza. Darunter sind eine Hand voll verschiedener Beläge wie Salami oder Pilze aufgelistet. Sonst gibt es nur noch Getränke. Die Pizzabeläge führten sie widerwillig ein, um „den Leuten einen Gefallen zu tun“, so Louise. Auf keinen Fall kann man zwei verschiedene Beläge auf eine Pizza bekommen. Serviert wird auf Papptellern. Kunden, die keine ganze Pizza schaffen oder Ananas draufhaben wollen, können gleich wieder gehen. „Die sind es nicht wert“, sagt Louises Sohn Vincent Ciminieri und schwingt in aller Seelenruhe einen perfekten Kreis aus dem avocadogroßen Teigklumpen.
[ via: brand eins ]
[ via: Gastgewerbe Gedankensplitter ]
Der gesamte Artikel ist wirklich lesenswert und bestätigt einige meiner Einträge hier. Um sich allerdings so wie die oben beschriebenen Gastgeber verhalten zu können, muss man mehr als nur gut oder von sich selbst überzeugt sein.
Dabei bin ich nicht Gerhards angedeuteter Meinung, dass dies schlecht oder überheblich ist. Denn auch ich habe erfreulicherweise schon Leute kennengelernt, die es sich wirklich leisten können.
Ein Kommentar:
[ Trackback: Pizza Hawaii? Gib's hier nich'… ] Das kommt mir sehr bekannt vor …