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IFFW 2005 – Eindrücke Gastronomenabend

Eingetragen am 2005-07-06 20:31 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Da war doch nochwas?! – Halt, stop, ja. Da hätte ich doch fast vergessen hier meine Notizen über den Gastronomenabend des International Festival of Food and Wine in Wolfsburg zu veröffentlichen. – Keine böse Absicht, aber derzeitig ist Bloggen nicht gerade meine Top-Prio. Genug der Vorrede:

Schonmal vorab: Es war natürlich (wie sollte man auch anders vermuten) ein toller Abend für einen Gastrosophen wie mich. Essen, Trinken, Unterhaltung (von, mit und über Menschen) vom Feinsten – Ich habe mich sehr wohl gefühlt und würde nächstes Jahr gerne wieder teilnehmen.

Schon der Cocktailempfang gab den richtigen Einstieg: In einer mit Naturrasen(!) ausgelegten Lounge, zusätzlich mit Kräutern dekoriert, gab es das erste Getränk und die erste Möglichkeit Gespräche anzufangen. Und sei es zunächst einmal nur das ungewöhnliche Laufgefühl in einem Gebäude oder der wundervolle Heu-/Wiesenduft in diesem Raum. Überraschung gelungen, das Ritz-Carlton punktet schon früh an diesem Abend. Andererseits merkte man natürlich schon hier, dass Geld wohl keine wesentliche Rolle zu spielen schien.

Dort und an einigen anderen Stellen habe ich Bekannte und bekannte Gesichter (wieder) getroffen. Mich musste man ja nun wirklich nicht kennen. Trotzdem haben sich in der locker-heiteren Atmosphäre in einer Menge von Leuten, die alle einen Bezug zum Genuß haben, schnell viele Gespräche und Themen ergeben.

Das Ganze war eher wie eine Messe aufgebaut. Beeindruckendes Show-Cooking, wo das Auge hinblickte. Wilde Fische aus Brasilien, Gänseleber auf Pürree mit schwarzem Trüffel, Käseteller. Alle Leckereien kann ich gar nicht aufzählen, es waren einfach zu viele.

Der Schokobrunnen war meiner Meinung nach ziemlich unspektakulär, jedenfalls wenn man nach dem Aussehen geht. Die Resultate (Früchte) waren jedoch sehr lecker.

Eher angemacht hat mich da das drei Jahre in Dosen eingelagerte vorgetrocknete Risotto (damit es mehr Flüssigkeit aufnimmt) mit Bündner-Fleisch und Tête de Moine, anschließend mit Prosecco aufgefüllt. Die verantwortliche Käserei war auf Einladung der Veranstalter extra aus Interlaken angereist.

Die Veranstaltung füllte sich zusehends, insgesamt werden ca. 130 Personen dabei gewesen sein. Der Damenanteil lag interessanterweise bei lediglich ca. 30%. Alle Anwesenden waren gemäß der Einladung dezent-elegant gekleidet. Nur einige wenige aufgebrezelte Damen erschienen mir eher unpassend. Das könnte aber auch daran liegen, dass sie, genauso wie ihre Begleitungen, wenig Interesse am eigentlichen Inhalt zu haben schienen.

Der Abend nahm seinen Lauf. Mägen wurden sich voll geschlagen, Gläser geleert – und ein bißchen Sehen und Gesehen werden gehörte natürlich trotzdem dazu.

Ständig musste man aufpassen, dass man nicht von einer der vielen Servicekräfte umgelaufen wurde. Die Damen und Herren trugen eine Köstlichkeit nach der anderen durch die Menge. Wie immer mit einer bewundernswerten Ruhe und Freundlichkeit – das kannte ich sonst nur aus Mexico. Wenn ich allerdings noch lange weitergegessen hätte, dann wäre ich wahrscheinlich geplatzt. (Hatte ich die im Glas servierte glasierte Wachtelkeule schon erwähnt?)

Nach Auskunft der Veranstalter haben an allen Veranstaltungen des IFFW 2005 zusammen insgesamt knapp 800 Gäste teilgenommen. Verdienter Lohn für neun Monate Vorbereitungszeit, wie ich finde. Es gab unter den Besuchern sogar vier Pärchen die das komplette Programm mitgemacht haben. Respekt.

Dabei hat sich die Veranstaltung bsiher nahezu ausschließlich über Mundpropaganda entwickelt, auch überregional. Gäste sind Gastronomen, Zulieferer, Köche, sicherlich auch Kritiker. Aus dem lokalen Umfeld waren ca. 20 bis 30 Gastronomen dabei. Viele Teilnehmer kennen sich untereinander, natürlich nicht nur von diesem Treffen.

Zum Abschluß meines Besuches habe ich dann noch gelernt, dass es eine Schokoladenklassifikation genauso wie beim Wein gibt. Und das es dafür auch erste Plätze gibt und Festivals. Und wie die diesjährige Sieger-Schokolade schmeckt, jammi :-). – Danach gab es noch einen kleinen Käseteller vom Käsemeister Bernard Anthony (so einfach kam man da nicht weg, so ohne richtig was gegessen zu haben). Gegen 22 Uhr leerte es sich dann doch merklich und auch ich trollte mich – wohlig gefüllt mit gutem Speis und Trank und mit vielen gastrosophischen Eindrücken, die sicherlich noch eine Weile vorhalten.

tags
#gastronomie

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