Vorspanische Genüsse in México D. F.
Wer wissen will, was die Mexikaner aßen, bevor die Spanier sie eroberten, der sollte die Bar Chon in México D. F. besuchen:
Insbesondere beim Fleisch hatten die Menschen der vorspanischen Zeit eine große Auswahl, es wurde meist in Maisblätter eingewickelt und gekocht: Frösche (Cuéuatl), Leguane, in denen der Mönch Bernardino de Sahagún (1555) kleine Drachen sah, die aber nichts Böses taten und gut schmeckten, Schildkröten (Eyotl), Klapperschlangen (Tecutlacotzauhqui). Und auch der Jaguar (Ocelote) und Hunde (Xoloizcuintle) wanderten in die Maisblätter.
Die Xoloizcuintle (Monsterhunde) sind eine besondere mexikanische Züchtung. Sie sind nackt und ohne Haare und schwitzen durch die Haut. Durch Protektion seit 1945 wurde die Rasse vor dem Aussterben bewahrt. Heute wird das wohlschmeckende Hundefleisch im Restaurant "Bar Chon" mit Kürbisblüten und einer süßsauren Tamarindosoße serviert. Aber auch Gürteltier (Armadillo) mit Mangosoße und Krokodil stehen gelegentlich auf der Speisekarte des Restaurants, das sich dem Erhalt der Genüsse verschrieben hat, die der Conquista durch die Spanier widerstanden haben.
[ via: Kölnische Rundschau ]
Ist sicherlich nicht jedermanns Sache, oder? – Altdeutsche Küche ist eher selten. Wer kennt gute Betriebe oder Links, die sich dem Erhalt der deutschen Küche widmen?
PS: Die originalen Gerichtenamen entstammen dem Náhuatl, der Sprache der Tolteken und Azteken – wahrscheinlich noch etwas ausgefallener als Klingonisch ;-)
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