Die Karte ist noch kein Vertrag
Immer dran denken: Eine Karte ist ein Angebot, kein Berechtigungsschein. Das letzte Wort bei der gemeinschaftlichen, gesprochenen Werkvertragsgestaltung (landläufig Bestellung genannt) zwischen Gast und Gastronom zu den Lieferbedingungen hat immer der Gastronom (anders als manche Leute glauben):
Ich habe ihnen bemüht freundlich klargemacht, daß die Tagesgerichte ein Angebot an unsere Gäste sind, welches sie gerne annehmen können, dafür sind sie angeboten. Wenn ihnen der Sinn nach etwas anderem steht, könnten sie gerne auf unsere durchaus gutbestückte Speisekarte zurückgreifen, zu den Preisen die dort abgedruckt sind. Dann bin ich auch gerne bereit ihnen die Beilagen nach Wunsch zuzubereiten, wie ausgefallen es auch sein mag, im Rahmen meiner Möglichkeiten, aber nicht beim Tagesgericht, basta! Worauf sie sich entschlossen unverschämt zu werden und bald darauf wieder das Lokal verliessen.
[ via: Aus dem Leben einer Küchenschabe ]
[ via: Gastgewerbe Gedankensplitter ]
Die von Gerhard genannte Beilagenänderung ist dabei nur eine Form der beschriebenen Werkvertragsgestaltung. Merke: Erst wenn bei den Verhandlungen beiderseitiges Einverständnis erkennbar wird, kommt ein Vertrag zustande. Bis dahin habe ich als Gast gerade mal das Recht die Karte zu lesen und mich anständig zu benehmen. Mit Anspruchshaltung in fremder Leute Häuser zu laufen und den Lauten zu machen, wenn der Besitzer nicht springt, ist ein Ausdruck geistiger Beschränktheit. Umgekehrt ließen sich solche Meckerer das an ihrem eigenen Arbeitsplatz natürlich niemals bieten. Wo kämen wir denn da hin. – Also, Leute: Respekt. Und Höflichkeit hat auch noch nie geschadet. Das gilt natürlich für beide Seiten. In diesem Beispiel dreht es sich ausnahmsweise mal um den unhöflichen Gast.
Zwei Kommentare:
[ Trackback: Kindermenü verbieten? ] Heute bekomme ich (wieder einmal) eine Anfrage zu Rechten von Gästen gegenüber Gastwirten, wenn es um den Verkauf bestimmter Produkte geht. Da der Fall exemplarisch ist, hier die Frage zusammen mit meiner Antwort:
[ Trackback: Cola ist Coke und nicht Pepsi! ] Eine andere Möglichkeit sich bei mir schwerst unbeliebt zu machen, ist mir eine Pepsi als Cola andrehen zu wollen, so wie in diesem Fall: