Speisekarten-Blog

Fliegen macht keinen Spaß mehr

Eingetragen am 2007-01-30 19:45 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Früher war alles … anders. Vielleicht sogar besser. – Bei meinem gestrigen Flug habe ich am eigenen Leibe gespürt, wie sich die Ereignisse der letzten Jahre auf das Transportmittel Flugzeug ausgewirkt haben:

Nenene, Junx. So macht das keinen Spaß mehr. Überall auf dem Flughafen nur noch verkniffene Gesichter. Am Check-Inn, bei der Sicherheitskontrolle, an Bord, bei der Einreise. Alle schauen mich an, als sei ich der gesuchte Serienmörder oder hätte vor mindestens drei Gebäude, fünf Flugzeuge und diverse Flugstrecken lahmzulegen. Fröhlichkeit, Herzlichkeit, Zuvorkommenheit? Fehlanzeige. Die Leute am Flughafen und in den Flugzeugen machen nur noch stumpf ihren „Job“. Vom Gefühl die große, weite Welt zu bezwingen und in bisher unbekannte Territorien auszubrechen ist nichts mehr zu spüren. Passagiere scheinen derzeitig eher notwendige Übel, denn arbeitsplatzsichernde Gäste, die ein wenig Höflichkeit verdient haben.

Wenigstens in Europa konnte man bis vor ein paar Jahren noch entspannt auf Flughäfen und in Flugzeugen wandeln, wurde zuvorkommend behandelt und freundlich empfangen und verabschiedet. Heute scheint die ganze Flugwelt nur noch aus Misstrauen zu bestehen. Genervte Sicherheitsmenschen sind noch nicht mal durch einen lockeren Spruch aufzuheitern, scheinen im Gegenteil zu vermuten, hinter der freundlichen Fassade könnte sich der nächste Attentäter verbergen. Wer wollte es ihnen übel nehmen, aber wollen wir auf ewig so weitermachen?

Mal ganz abgesehen davon, dass schon beim Hinflug mein Ausweis und Ticket sage und schreibe sechs(!) Mal überprüft wurden. Sogar auf den zwanzig Metern zwischen Sicherheitskontrolle und Boarding. Irgendwann fängt das Übertreiben an, finde ich. Die Sicherheit mag sich so ja verbessert haben, aber wohlfühlen kann ich mich unter diesen Umständen gar nicht mehr. :-(

Ähnlich erschreckend die Entwicklung im Service an Bord – wenn auch aus anderen Gründen: Auf dem fast 1000 Euro teuren Flug zwischen zwei europäischen Metropolen gibt es noch nicht einmal mehr einen kostenfreien Imbiss oder eine Zeitung für den geneigten Passagier. Stattdessen plastikverpackte Sandwiches (die sicherlich undefinierbar schmecken) zu horrenden Preisen und genervte Stewards, die gar nichts dafür können, sich aber trotzdem für diese Fehlentwicklung der Fluglinien vor dem Passagier verantworten müssen. Billigflieger, hurra! Da habt ihr toll was geleistet, wenn ich noch nicht mal mehr auf einem regulären Linienflug etwas zu Essen bekomme, ohne dafür mindestens fünf Euro auf den Tisch zu legen.

Wie schön war es doch damals, bei meinem ersten Transkontinentalflug, als die Stewardessen noch erkannt haben, dass ich das erste Mal in meinem Leben alleine flog und mich freundlich und warmherzigen empfangen und den ganzen Flug lang umsorgt haben. Da war ich noch Gast, da hat Fliegen noch Spaß gemacht.

Er läuft – und wie …

Eingetragen am 2006-01-21 15:42 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Wenn die Leute jammern, warum die Autos heute angeblich so teuer sind und an die guten, alten Zeiten denken, in denen sie noch einen billigen Käfer gefahren sind, dann sollten sie mal das hier lesen:

Natürlich, den VW Käfer kann man nicht vom Thron schubsen. Er steht für Wirtschaftswunder, Aufstieg nach dem Fall und vor allem für die Demokratisierung des Autofahrens. Wenn es den Käfer nicht gegeben hätte, wer weiß, ob wir heute so selbstverständlich und massenhaft eigene Autos besäßen. Wer sich also aus Dankbarkeit und um der alten Zeiten willen einen gut erhaltenen Käfer in die Garage stellen will - bitte. Aber damit fahren?

[ via: Spiegel Online ]

Der wichtigste Grund für die angeblich so hohen Autopreise ist die extreme Steigerung der Produktqualität während der letzten zwanzig Jahre. Also stellt das Jammern endlich ein. Denn wer will nach obigem Bericht heutzutage wirklich auf die vielen liebgewonnenen Extras verzichten? Ich gebe zu, besonders verwöhnt zu sein, aber ein Auto ohne elektrische Fensterheber, automatischer Klimaanlage, Funkschlüssel, Automatik mit durchzugsstarkem Motor, Navigation, Geschwindigkeitsregelanlage erscheint mir heute schwer vorstellbar. Mein Käfer kostete damals (vor über zwanzig Jahren) ca. 9000 DEM. Den Fox z. B. gibt es heute für 9000 Euro. Auch dort liegen die Qualitätsunterschiede auf der Hand (und fangen mit der Unfallsicherheit an). Rechnet man dann noch die Inflation raus, wird man sicherlich feststellen, dass die Autos über die Jahre bezogen auf das Kosten/Nutzen-Verhältnis preiswerter geworden sind. – Alles ist relativ, hat mal ein kluger Mann gesagt.

Schwer daneben gegriffen (gerade in der derzeitigen Wirtschaftslage) hat der Autor von Spiegel Online allerdings im letzten Satz. Vielleicht habe ich den Witz nicht verstanden, aber wenn schon nicht Käfer, dann doch wenigstens ein Fahrzeug aus Deutschland (am besten natürlich einen Volkswagen). – Wenn wir in Deutschland den wirtschaftlichen Aufschwung wollen, dann sollten wir auch alle in Deutschland investieren.

Rück(en)-Speise-Zug-Fahr(ende)-Karte

Eingetragen am 2005-12-23 23:11 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Wandelnde Speisekarten? Gibt’s schon. Diesmal jedoch nicht von Bosch, sondern – man mag es kaum glauben – von der Deutschen Bahn (sonst eher für gastronomische Fehlschläge gut):

Auf seinem dunkelblauen Pullu steht vorne "Snack-Express", hinten die Getränke- und Speisekarte.

[ via: Spiegel Online ]

Das ist doch endlich mal eine gute Idee, sauber umgesetzt. Die lässt sich sicherlich gut in allen Betrieben mit kleiner(er) Karte (ggf. nach Lust und Laune leicht variiert) nachmachen einsetzen (z. B. in Biergärten). Ich könnte mir auch Schürzen mit aufgedruckter Speisekarte vorstellen. (Hat das schon jemand zum Patent angemeldet? Dann aber schnell ;-))

Gleichzeitig hat man einen Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes. Nur muss man darauf achten, dass die Körperstellen, an denen die Karte präsentiert wird, angemessen sind. Und die entsprechenden Kleidungsstücke sollten sauber und gepflegt aussehen, sonst könnte der Schuss nach hinten losgehen ;-)

Hamburger Mini-Manie

Eingetragen am 2005-08-06 18:29 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Diese Woche habe ich mal wieder einen Kurz-Trip nach Hamburg unternommen. Und dabei sind mir mindestens 30 Minis in allen Formen und Farben über den Weg gefahren. Scheinbar herrscht in Hamburg Mini-Manie

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