Schuss ins (Service-) Knie
Da speist man ausgezeichnete Küche, erfreut sich an gutem Wein und dann das: Pünktlich zum eigentlich krönenden-sollenden Abschluss gibt der bis dahin eigentlich ganz gute Service den Geist auf. Schade.
Auch zwanzig Minuten warten, vor leeren Tellern und an einem Tisch direkt am Laufweg sitzend, sowie Zeichen geben nutzte nichts. Erst die gesprochene Aufforderung führte zu einer gequälten Aufmerksamkeitssekunde und mich zur Aussage „Zahlen, bitte.“ – Dabei hätte ich gerne noch ein Dessert und zwei Gläser von dem guten Weißen vertilgen wollen.
Okok, der Betrieb war brechend voll, auch auf der Terasse. Und anzahlmäßig war der Service unterbesetzt. Aber: In der Zwischenzeit musste ich mir mit ansehen, wie der Chef des Ladens hinter der Theke im Schneckentempo Getränke bereitstellte, eine Servicekraft gar nicht oder nur langsam abräumte, jeder zweite Weg der beiden Servicekräfte (immer die Rückwege) mit leeren Händen erfolgte, auch Zurufbestellungen verweigert wurden, jedoch trotzdem Zeit war, das benutzte Geschirr für die Küche vorzusortieren. Der Spüler, der das Geschirr dann abholte wurde trotz der offensichtlichen Überlastung des Services genauso wenig eingebunden wie der mittlerweile „arbeitslose“ Koch (es gingen ja keine Bestellungen mehr ein bzw. die Küche stand kurz vor der Schließung).
All das hätte der Chef leicht verbessern können – der war aber mit Thekendienst überlastet!? Extramalus: Eine Servicekraft ging trotzdem immer wieder hinter die Theke und stellte sich (wohl aus Verzweifelung) selbst Getränkebestellungen zusammen. Dabei kamen sich die beiden regelmäßig in den Weg und verzögerten das Ganze noch weiter.
Bis hierhin ein einfaches Trauerspiel.
Der Schlag ins Gesicht des Gastes (meinem) kam zum Abschluss: Meine Anmerkung „Ich hätte ja gerne noch was bestellt, aber …“ wurde in pampigen Ton quittiert mit „Sie sehen doch, was hier los ist. Wir sind total unterbesetzt. Der Chef hat falsch geplant.“ (frei übersetzt: „Der hat keine Ahnung von seinem Job.“). Und: „Außerdem ist für Ihren Tisch der Kollege zuständig und der lässt mich auch schon den ganzen Abend alleine.“. Meine Replik: „Sie sind doch aber ein Team. Sie können doch nicht einfach alles auf Ihre Kollegen schieben? Warum helfen Sie sich nicht gegenseitig?“ wurde nur noch mit einem Wutschnauben und wortlosem Abgang beantwortet.
Nochmal: Schade. Ich würde sehr gerne wieder in diesen Laden gehen. Die Qualität der Küche und der Getränke war es wert. Aber miserabler Service (und nur so kann ich das insgesamt beurteilen) verhindert meine Rückkehr auf geraume Zeit.
Ein Kommentar:
Jeder hat eine zweite Chance verdient - vor allem wenn die Küche gut ist :) Vielleicht nochmal hingehen wenn verm. weniger zu tun ist (Uhrzeit/Wochentag beachten) und dann entscheiden.
ps: Von welchem Restaurant ist denn die Rede?