Neue Zielgruppen braucht das Land?
„Genau!“, sage ich dem Chefredakteur der AHGZ. Er plädiert heute nämlich dafür den Seniorenteller abzuschaffen (s. u.) Und was dann? Klar: Neue Zielgruppen braucht das Land. Oder doch nicht? Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Fangen wir vorne an:
Nach einer Untersuchung unter 55-Jährigen sprechen sich satte 60 Prozent für weniger Übertreibung in der Werbung aus, dahinter rangiert der Wunsch nach wirklichkeitsgetreueren Menschen, gefolgt von mehr Informationen zu den beworbenen Produkten. Mein Rat: Umwerbt die Senioren – es muss ja nicht immer der Seniorenteller sein.
[ via: AHGZ ]
Obwohl ich noch nicht 55 bin, spreche ich mich ebenfalls für weniger Übertreibung aus – nicht nur in der Werbung. Und ich spreche mich für sinnvoll gekennzeichnete, zielgruppengerechte Produkte aus. Denn die Argumentation von Herrn Jungk gilt auch für den Kinderteller, die Sportler-Gerichte und die sorgsam abgetrennte Diabetiker-Ecke. All diese Sektionen (in der Speisekarte) umweht der Duft der Unzulässigkeit für Andersartige. Dabei schmecken mir persönlich z. B. viele Diabetikersachen recht gut.
Die Gruppierung von Produkten unter schlaglichtartigen Oberbegriffen (Zielgruppen) schrecken den normalen Konsumenten eher ab – der „Das ist sicherlich nichts für mich“-Effekt. Besser: Einzelproduktbezogene Kennzeichnungen wie z. B. „Vegetarisch“, „Auch für Diabetiker geeignet“, „Für den kleinen Hunger“. Davon brauchen wir zukünftig noch mehr. Obwohl ich „Bezahlbar“ für übertrieben halten würde. ;-)
Wenn man das Thema komplett zu Ende denkt, dann landet man wieder bei den schon so häufig von mir gewünschten ausführlichen Produktbeschreibungen, die einfach Lust und Appetit machen. Dann brauche ich auch keine Zielgruppe mehr anzugeben. Die immernoch mehrheitlich anzutreffenden Preislisten können da überhaupt nicht mithalten.
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