Speisekarten-Nachhilfe?
Endlich ein Mitbewerber im Speisekarten-Beratungsgeschäft – und ich dachte schon, ich müsste ewig alleine weitermachen: Die Agentur Newworks bietet neben der Erstellung von Karten interessierten Gastronomen auch eine Speisekarten-Nachhilfe an:
Visionäre Gastronomen können ab jetzt – gegebenenfalls in Begleitung ihrer bereits vorhandenen Speisekarte – eine „Nachhilfestunde“ bei uns wahrnehmen und sich professionell betreuen und beraten lassen.
[ via: Newworks Blog ]
Na, wenn sich das mal nicht verdächtig nach einer Speisekarten-Beratung anhört. Aber keine Angst: Ich freue mich darüber, wenn auf diesem Wege noch mehr qualitativ hochwertige Karten entstehen – und vor allem, dass ich die ganze Arbeit nicht mehr alleine machen muss. :-)
PS: Leider gibt es keinen direkten Link in das Newworks-Blog. Der referenzierte Eintrag ist aus dem Juni 2008.
Alles Käse?
Glaub keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast:
80% der Gastronomiebetriebe bieten Käse obligatorisch auf der Speisekarte an, rund 57% auf der Dessertkarte und etwa 14% haben sogar eine eigene Käse-Karte.
[ via: DiePresse.com ]
Während ich die ersten beiden Zahlen noch glaube, kratze ich mir bei der dritten schon am Kopf. Den bisher habe ich nicht eine einzige Käsekarte gesehen, geschweige denn eine in meiner Sammlung. Zugegebenermaßen war ich aber bisher auch recht selten in Österreich ;-)
Wo die Karte hingehört
Wo bewahren Sie Ihre Karten auf? Und wo zeigen Sie sie? – Ihre Antworten lauten: „Im Schrank.“ und „Nur zur Bestellung.“? Dann machen Sie einen echten Fehler. Denn Ihre Karte sollte als Ihre Visitenkarte und als Werbeträger so oft wie möglich gelesen werden. Und sie sollte immer dort sein, wo Ihre Gäste sind. D. h. auf Ihren Tischen, vor der Tür (im Schaukasten), im Web. Oder hier:
Ein Extralob an den Gastronomen des Golfclubs Varus: An dieser Stelle (Abschlag 16) ist die Karte mehr als richtig platziert. Ein gutes Beispiel also, wo Ihre Karte überall hingehört. Dorthin nämlich, wo Ihre Kunden sind ;-)
PS: Obwohl u. a. wir als Turnierspieler uns natürlich gefragt haben, wie man ohne Handy bestellen soll?!
Von Karten und Preislisten
Eine Karte sauber zu gestalten ist einerseits ganz einfach und andererseits offensichtlich für viele immer noch ein schwieriges Unterfangen. Einer der häufigsten Fehler: Karten, die aussehen wie Preislisten. Ausnahme: Wenn diese Listen auch so benannt werden – wie z. B. auf den Booten der Maschsee-Flotte:
Diese „Karte“ sieht nicht nur wie eine Preisliste aus, sondern wird auch so genannt. – Gut. Ehrlich währt immer noch am längsten ;-)
Hässliche Zusatzstoffkennzeichnung
So können Karten dann auch aussehen:
… jedenfalls wenn man alle enthaltenene Zusatzstoffe (richtigerweise) angibt. – Das ist hässlich, aber in solchen Fällen nunmal unvermeidlich. Gerhard gibt zusammen mit obigem Fundstück dann noch den entscheidenen Hinweis:
In der Gastronomie geht der Trend dahin, Rohstoffe und Convenience-Produkte zu verwenden, die keine Zusatzstoffe enthalten. So erspart man sich deren Deklaration.
[ via: Gastgewerbe Gedankensplitter ]
Jepp. Genau das hatte ich ja schon vor einigen Monaten als Königsweg empfohlen.
Deutsches Zusatzstoffmuseum
Erst dachte ich an eine Ente, doch in Hamburg scheint es tatsächlich ein deutsches Museum für Zusatzstoffe zu geben:
In der EU können tausende von Zusätzen wie Aromastoffe, Enzyme, Farbstoffe und Geschmacksverstärker zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden. Viele von ihnen müssen nicht einmal deklariert werden. Selbst bei Bioprodukten sind zahlreiche Zusatzstoffe erlaubt. Ohne diese Zusätze gäbe es viele Lebensmittel gar nicht, andere wären deutlich teurer.
Das Deutsche Zusatzstoffmuseum erklärt, warum das so ist. Es zeigt, wo nicht deklarierte Zusätze enthalten sein können, wie sie manchmal verschleiert werden und welche Möglichkeiten bestehen, auf derartige Zusätze zu verzichten.
[ via: Deutsches Zusatzstoffmuseum ]
Hätte ich doch gleich in meine Speisekarten-Links aufgenommen (u. a. weil hier häufig nach dem Begriff „Zusatzstoffe“ gesucht wird), passt dann aber doch nicht wirklich.
Eigene Karten archivieren lohnt sich
Durch Archivierung der Karten (wer macht das eigentlich nicht?) bekommt nach einer gewissen Zeit so etwas wie ein Unternehmensarchiv für den eigenen Betrieb – wie z. B. für das Block House geschehen:
60 verschiedene Speisekarten hat es seit 1968 gegeben. Auch ein Hawaii-Toast war in den 70ern dabei. Block: "Ein totaler Flop."
[ via: Hamburger Morgenpost ]
Und wie man sieht, kann man auf Basis dieses Archivs Lehren für weitere Karten ziehen, aus gemachten Fehlern lernen oder frühere Erfolge (in ggf. neuer Verpackung) wiederholen. Es lohnt sich also.
Neue Karte: Novecento
Ein neues Prachtexemplar findet sich in der Speisekarten-Galerie die Karte des Novecento ist ein echter Hingucker. Vor allem der sehr ausgefallene Kartenaufbau hat es mir angetan. Und auch die Fotos, sowie die Schriftgestaltung gefallen mir. Dafür gibt es volle Punktezahl in der Speisekarten-TopTen.
Getränkekarten-Sammler?
Hmmm, so einen Spezialisten hatten wir bisher noch nicht:
Seit kurzem bietet der leidenschaftliche Getränkekarten-Sammler Cocktail-Seminare an.
[ via: Lübecker Nachrichten ]
Interessiert mich natürlich brennend, ob sich hier jemand wirklich auf Getränkekarten spezialisiert hat?!
Speisekarten-Quiz – Auflösung XII
Tataa! Hätte nicht gedacht, dass es a) soviel neue Mitspieler gibt oder b) das die Lösung so schnell so sauber getroffen wird: Ja, für die Karte wurde ein Himbeerbecher fotografiert, den es dort aber gar nicht gibt (und der Text passt dann natürlich auch nicht dazu).
PS: Zur Ehrenrettung: Die Eisbecher im Betrieb dieser Karte wurden mehrfach durch den unterzeichnenden Blogmaster auf Essbarkeit geprüft – mit äußerst positiven Ergebnissen. Hjam! =8-)