Speisekarten-Seite

Bindungen

Sobald mehrere Bögen eine Speisekarte bilden, entsteht die Notwendigkeit diese mehr oder weniger fest miteinander zu verbinden.

Zunächst denkt man dabei an Bindungen, wie sie aus der Buchwelt bekannt sind: durch Leimung, Heftung, o. ä. Die Vorteile liegen auf der Hand: hochwertige Verbindungen und exakte Verarbeitung führen zu gut aussehenden, stabilen Karten. Sie haben jedoch den Nachteil, dass eine Aktualisierung einzelner Produkte kaum mehr möglich ist – es sei denn, man aktualisiert die komplette Karte.

Will man andererseits eine Lose-Blatt-Sammlung vermeiden – die durchaus ihren Sinn haben kann – so stehen folgende Alternativen zur Verfügung:

Kordel

Die Königin unter den Bindungen. Hochwertige Kordeln, womöglich mit Quasten verziert, geben eine sehr edle Note.

Nahezu jede Menükarte, die ich kenne, ist auf diese Art gebunden. Gerade für kleinere Tischkarten eignet sich diese Bindung sehr gut. Dabei kann die Kordel auch als Verzierung für nur einen einzigen, einfach gefalzten Bogen genutzt werden.

Aber auch in einfacherer Ausführung, z. B. als Gummiband – natürlich kein Einweck- oder normales, rotes Allzweckgummi, sondern ein abgerundetes, schwarzes Spezialgummi – führen solche Bänder zu einer Speisekarte, die zusammenhält, deren einzelne Blätter aber trotzdem extrem schnell und einfach ausgetauscht werden können.

Diese Bindung erfolgt normalerweise bei Karten deren Bögen einfach gefalzt sind. Die einzelnen Bögen werden aufeinandergelegt und das Band umschließt dann alle Bögen entlang der Falzkante.

Verschraubungen

Ebenfalls einen sehr professionellen Eindruck hinterlassen Verschraubungen. Ggf. in Kombination mit einem mehr oder weniger festen Einband/Deckblatt werden die Bögen einer solchen Speisekarte durch zwei bis sechs Verschraubungen entlang einer Kante zusammengehalten. Die Verschraubungen können zur Versteifung noch durch geeignete Schienen an Vorder- und Rückseite miteinander verbunden sein.

Diese Schienen können z. B. aus Holz oder Metall gefertigt werden oder einfach aus festerem Karton bestehen. Sie geben eine durch ihre Länge und die Materialwahl zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten für die Karte.

Bringt man an einem Ende dann noch einen Haken an, erhält man eine Karte, die wie die Zeitungshalter in Kaffeehäusern aussehen. Die Karte läßt sich dann ebenso aufhängen.

Meistens werden dafür keine normalen, im Baumarkt erhältlichen, sondern Spezialschrauben verwendet. Typischerweise handelt es sich um Schloßschrauben, häufig mit Innensechskant.

Spiralbindung

Bei dieser Art der Bindung, die spezielle Spiralen aus Metall oder Plastik verwendet, kommt es sehr auf die Verarbeitung und das gewählte Material an.

Einfache Plastikspiralen aus dem Büromaterialhandel können eine wunderschön gedruckte Karte aus bestem Material doch noch zu Grunde richten.

Hochwertige schwarze oder silberne Metallspiralen jedoch können eine Karte zusätzlich aufwerten.

Auch wenn sich die einzelnen Bögen einer spiralgebundenen Karte grundsätzlich austauschen lassen, gestaltet sich die Aktualisierung schwieriger als bei den anderen Verbindungen.

Klemmschienen

Ebenfalls in jedem Büromaterialgeschäft erhältlich: die Klemmschiene. Ursprünglich zu Präsentationszwecken für Geschäftsunterlagen gedacht, wird sie mittlerweile auch in der Gastronomie eingesetzt.

Ungefaltete Einzelbögen oder -blätter werden dabei durch die mehr oder weniger elegante Plastik- oder Metallschiene an einer Kante zusammengeklemmt.

Für den Dauereinsatz im Betrieb halte ich diese Lösung für weniger geeignet, da die Schienen relativ schnell ausleiern, einzelne Blätter sich lösen können und das nüchterne, geradlinige Bürogerät wenig professionell erscheint.

Dabei müssen die Verbindungen nicht immer über eine komplette Kante der Karte bestehen.

Einpunkt-Bindungen, meistens in Form von Verschraubungen, erfüllen genauso ihren Zweck. Sie haben allerdings den Nachteil, dass die Karten bei Gebrauch am Verbindungspunkt mehr belastet werden und daher schneller verschleissen.

Zurück

Um die Nachteile von festen Bindungen zu umgehen, wurden die Einlege- bzw. Einschubkarten erfunden. In einen festen Einband lassen sich einzelne Seiten austauschen, einlegen bzw. einschieben.