Speisekarten-Blog

Weinsalon HH – Eindruck IV

Eingetragen am 2005-04-17 19:25 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Während ich dann mit Herrenkrug durch Nahe und Rheingau streifte, trafen wir noch Landwein, der sich gerade in der Pfalz vergnügte.

Die Gelegenheit war günstig und ich probierte noch eine Auslese – diesmal das Drei-Sterne-Top-Gewächs vom Weingut Edelberg aus Weiler. Fand ich super-klasse und sie erkämpfte sich auf Anhieb einen Spitzenplatz der heute verkosteten Auslesen.

Vier Tische weiter: Peter Jakob Kühn, Rheingau. Dazu gibt es die Geschichte eines Eisweins vom Östricher Lehnchen, der Toplage dieses Gutes. Aber die ist größtenteils privat, daher lasse ich sie hier mal weg. Und über das Weingut Robert Weil am Nebentisch muss ich nichts schreiben, außer, dass ich seine Weine natürlich auch mag ;-)

Jedenfalls stellten die drei vereinigten Blogger fest, dass die Abkehr von den deutschen Qualitätsstufen immer weiter voranschreitet. Lagenweine werden stark betont. Neue, mehr oder weniger phantasievolle Bezeichnungen werden erfunden – und dem Normaltrinker geht der Überblick verloren.

Warum wurde in der Vergangenheit eigentlich so abwertend mit dem Kabinett umgegangen? Das heißt ja heutzutage nur noch wenig bis gar nichts.

Weinsalon HH – Eindruck III

Eingetragen am 2005-04-17 19:13 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Zwischendurch habe ich dann mit Megawatt und seiner Frau einige Eindrücke ausgetauscht. Er bestätigte mir meine Vermutung, dass man Wein erst nach jahrelanger Übung richtig testen kann. (Nur leider sieht man dann so aus :*))

Ich weiß trotzdem immer noch nicht, wie die Profis soviele Weine geschmacklich auseinanderhalten können.

Dafür brachte sie mir (als Österreicherin) gleich bei, wie man Veltliner richtig ausspricht. Damit sind wir schon bei der nächsten Station …

Weinsalon HH – Eindruck II

Eingetragen am 2005-04-17 18:50 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Auf Empfehlung von Mario habe ich mit drei deutschen Winzern angefangen: Gunderloch, Aldinger und Bürklin-Wolf.

Los ging es bei Gunderloch. Dort erhielt ich meine grundlegende Einweisung in Theorie und Praxis einer Weinverkostung – und habe sie gleich wieder vergessen. Denn a) bin ich nunmal kein Profi und brauche deswegen b) mehr als einen Schluck oder eine benetzte Zunge, um beurteilen zu können, ob mir ein Wein schmeckt. Das Prozedere mit den Eimerchen sieht auch nicht gerade sehr elegant aus – außer man schüttet den Rest des Weines aus dem Glas hinein. BTW: Mir brach es mehr als nur einmal das Herz, wieviel wundervoller Wein bei solch einer Gelegenheit ungetrunken vernichtet wird.

Stefanie Hasselbach führte mich jedenfalls freundlich und gezielt durch die Auswahl des Hauses Gunderloch. Ein sanfter, aber bestimmter Einstieg in das Thema, der gekrönt wurde vom Spitzenwein des Gutes, der Trockenbeerenauslese aus 2001 vom Nackenheimer Rothenberg. Uffa! Schon beim Einschenken zog der Wein Schlieren im Glas wie Öl. Auf der Zunge fühlte er sich an wie Honig und führte mich gleich zu der Frage: Kann das heute noch besser werden?

(Familie Hasselbach nimmt übrigens auch schon zehn Jahre am Weinsalon teil. Das Netzwerk von Mario scheint unermesslich groß zu sein ;-))

Tom Benns, Wine Consultant bei Bürklin-Wolf, erzählte mir dann von der Rückbesinnung auf Qualität bei den deutschen Winzern. In seinem Hause wurden Anfang der 80er-Jahre noch 150 Hektoliter aus 100 Hektar gezogen, heute sind es nur noch um die 50. Damit geht natürlich eine beachtliche Qualitätssteigerung einher. Dabei wurde auf Lagenweine umgestellt. Angeboten werden Gutsweine, Premier Crus und Grand Crus (statt der herkömmlichen deutschen Klassifizierung). Die vier vorgestellten Grand Crus habe ich probiert. Aber die Pfalz macht mich vom Boden her einfach nicht an. – Obwohl er dort äußerst unterschiedlich sein kann, wie er ebenfalls erzählte: Nur durch einen zwei Meter breiten Weg getrennt sind dort Lagen auf Muschelkalk und Schiefer, die völlig unterschiedlich schmeckende Weine hervorbringen – bei gleicher Traube und gleicher Pflege.

Weiter zu Herrn Aldinger. Er übersah tapfer meinen Verzicht auf seine sicherlich wunderbaren württembergischen Rotweine. Stattdessen griff ich bei meiner zweitliebsten Traube zu, dem Riesling. Auch hervorragend, vor allem und natürlich die Auslesen. Aber anschließend musste ich mich wirklich endlich an meine Lieblingsgebiete anpirschen: Nahe und Rhenigau.

Weinsalon HH – Eindruck I

Eingetragen am 2005-04-17 18:49 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Mit einer Einladung von Mario in der Tasche habe ich mich gestern zum XX. Hamburger Weinsalon aufgemacht. Gereizt hat mich neben der Möglichkeit mal eine solche Weinprobe zu besuchen, die Stadt selbst und natürlich die Gelegenheit andere Blogger kennenzulernen. Habe ich auch – aber immer eins nach dem anderen.

Bei strahlendem Sonnenschein erreichte ich die Börsen-Säle gegen 16:00 Uhr nach einem entspannenden Fußmarsch von meinem Hotel durch Planten&Blomen (Dort war es übrigens pickepacke-voll, was nicht ohne Folgen blieb, siehe unten.)

Am Empfang begrüßte mich ein sichtlich entspannter Mario, der gerade mit Pasta-Blog über die zu probierenden Weine beratschlagte. Ich wurde als „Das ist Speisekarten“ vorgestellt. Auf die gleiche Art haben sich übrigens alle Blogger untereinander vorgestellt. Später mehr dazu. (Die Vorstellung erinnerte ein wenig an Imbissdeutsch, war aber sehr hilfreich. Denn wer kann mit dem Namen des Bloggers mehr anfangen als mit dem Blog-Titel? :)

Nachdem Mario jedenfalls einen sehr großen Teil seines Katalogs von 112 Ausstellern angekreuzt hatte, konnte Pasta-Blog losziehen – und ich wurde in die heiligen Hallen geführt.

Heilig ist vielleicht etwas übertrieben, auf jeden Fall aber beeindruckend. Ich hatte die Hamburger Börse noch nie von innen gesehen.

Garderobe abgeben, wichtigste Utensilien zusammensammeln, Gerhard nach drei Einsteiger-Tipps fragen und an ins Gewühl der zwei Börsensäle – auf zu neuen Sinneseindrücken und ungeahnten Gaumenfreuden. Mehr zu den einzelnen Stationen meiner Reise durch die Welt des Weines in den folgenden Einträgen.

Der offizielle Teil jedenfalls endete um 19:00 Uhr, mein inoffizieller gegen Mitternacht. Zufrieden wankte ich anschließend zurück in mein Hotel und träumte seelig von roten Trauben und großen Gläsern ;-)

Alle, die ich getroffen habe, hatten übrigens sichtlich Spaß an dieser Veranstaltung (sogar Mario, der derzeitig ja totalen Veranstaltungstreß hat und noch nicht mal seinen Drink Tank nachpflegen kann). Das könnte natürlich auch an der erheiternd-berauschenden Wirkung der behandelten Materie liegen. Mein Vorlesungen in theoretischer Informatik waren jedenfalls nie so abwechslungsreich, die Besucher nie so gelöst und aufgeschlossen.

Naja, ein paar Oberschlaue habe ich natürlich auch getroffen. Unverbesserliche Weinnasen, die ihr Umfeld so offensichtlich durch schraubgeschwurbelte Weinsprache zu beeindrucken versuchten, dass es nicht nur den Profis unangenehm auffiel.

Aber sie waren erfreulicherweise in der Minderzahl, so dass auch sie nicht in der Lage waren, den wunderbaren Gesamteindruck der Veranstaltung zu beeinflussen. Die Aussteller haben sich sicherlich mehr Besucher, vor allem Fachpublikum, gewünscht. Nur leider war das Wetter so dermaßen gut, dass viele wohl einen Platz an der Sonne bevorzugten.

Ich fand es jedenfalls toll (war schließlich mein erstes Mal :), komme gerne wieder und habe MacJava gleich empfohlen heute noch hinzugehen (Na, Eddi, wie war es?)

PS: Außerdem konnte ich den Weinsalon diesmal terminlich mit zwei Golfturnieren verbinden. Herz, was willst du mehr ;-)

Fox-Menü

Eingetragen am 2005-04-15 16:19 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Ich habe eine Menükarte von der Einweihungsparty des Hotel Fox ergattern können. Dem Zustand der Karte nach war die Party wohl ein echter Knaller. – Inhaltlich spiegelt sie den sehr internationalen Ansatz der Veranstaltung wieder. – Nur gestalterisch hätte ich mehr erwartet.

3D-Speisekarten

Eingetragen am 2005-04-15 12:43 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Der Ton dieser als Pressemitteilung getarnten Werbebotschaft ist ziemlich großspurig, aber sie weist durchaus eine Richtung:

Toshiba will die Technik erstmals 2006 bei Compterspielen in Spielhallen einsetzen. 2007 sollen dann dreidimensionale Speisekarten möglich sein - besonders wichtig in Japan, wo Restaurants ihr Angebot gerne mit Fotos präsentieren. Ab 2008 sollen dann Video-Spiele für zu Hause und später auch für unterwegs aufgepeppt werden, ab 2010 soll die Technik für das Fernsehen zur Verfügung stehen.

[ via: Cellesche Zeitung / heute.de ]

Bis 2007 fließt noch einiges an Wasser die Aller hinunter, aber ich schaue mir diese Wunderkarten dann gerne mal an. Bis dahin bleibe ich erstmal bei meiner Einschätzung der Zukunft der Speisekarten. Demnach wird diese Technologie die gute, alte Handkarte auch langfristig nicht ersetzen, sondern höchstens eine kleine Niesche besetzen.

Da warte ich doch viel lieber auf das erste real existierende Holodeck. :-))

Stammgäste, ja bitte

Eingetragen am 2005-04-14 21:56 von Thorsten Sommer unter #gastronomie.

Der Artikel von Gerhard zum Thema Stammgäste und die anschließenden Diskussionen u. a. im MEX Blog sind so gut und wichtig, dass ich sie hier noch einmal verlinke:

Leider kann ich dem nichts mehr hinzufügen. Nur den frommen Wunsch, dass viele Leute die Aussagen dieser Artikel sorgsam lesen und verinnerlichen mögen – vor allem die, die meine bisherigen Bemühungen und Bestrebungen in dieser Richtung bisher belächelt haben.

Keeeeekse!

Eingetragen am 2005-04-13 00:02 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Krümelmonster ohne Kekse? – Kann nicht, weil darf nicht! Und will ich mir das auch gar nicht vorstellen, diese Torpedierung des Traums meiner anarchisch angehauchten Jugend. Doch das Fernsehen nimmt den selbstübertragenen Erziehungsauftrag sehr ernst, meint es besser zu können als Eltern und andere Zuständige. Dazu raubt es dem Urgestein aller Spaßhaber seine namensgebende Charaktereigenschaft zu Gunsten einer politisch korrekten Gemüsediät:

Das Krümelmonster lernt in einer der neuen US-Folgen der Sesamstraße von Popsängerin Alicia Keys, dass Kekse nicht in allen Lebenslagen die richtige Speise sind. Sie sind vielmehr "Sometimes-Food". "Always-Food" sind demnach Obst und andere vitaminreiche Kost.

Flankiert wird die Diät-Offensive von neuen Geschichten und Liedern rund um Gymnastik und andere körperliche Aktivitäten. Der amerikanische Produzent der "Sesame Street", PBS, will die junge Fernsehkundschaft zu einem verantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit erziehen.

[ via: tagesschau.de ]

Ich sage: Rettet das Krümelmonster – krümelt Kekse!

Kekse ja, Gemüse nein!
Kekse ja, Gemüse nein!
Kekse ja, Gemüse nein!

Wir brauchen Sprechchöre, Plakate, Handzettel, jemand muss eine Großdemo organisieren. Zeigt euren Kindern, wie man Kekse richtig isst, macht es wie unser blauer Freund. Tut doch was! :-)

PS: Alternativ könnte man Sweety an das Krümelmonster verfüttern. – Garstig, weil politisch total inkorrekt, aber man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe ;-)

Zuverlässige Daten zur Euro-Umstellung

Eingetragen am 2005-04-12 23:15 von Thorsten Sommer unter #blogging.

In der Sendung WDR2 Quintessenz werden morgen endlich zuverlässige Daten zur Preisentwicklung nach der Euro-Umstellung vorgestellt. Zu einer (erneuten) Untersuchung schwärmten die Tester in Supermärkten und Gaststätten in Bielefeld, Dortmund, Essen und Köln aus:

In der Gastronomie zeigt die Preisuntersuchung ein etwas anderes Bild: Speisen und Getränke sind in den vergangenen drei Jahren nur geringfügig teurer geworden. Dafür haben viele Wirte direkt bei Einführung des Euro zugeschlagen – und ihre Preise deutlich erhöht. In rund 80 Prozent der Fälle stehen heute höhere Preise auf der Speisekarte als vor der Währungsumstellung. So kostete ein Glas Kölsch in einer Kölner Kneipe ursprünglich zwei Mark (1,02 Euro), für 1,10 Euro wird es heute ausgeschenkt.

[ via: Presseportal ]

Tja, liebe Gastronomen, da wäre eine ehrliche Umrechnung doch besser gewesen.

Blauer Spargel

Eingetragen am 2005-04-12 22:34 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Ich selber kann dieses Weichzeug ja sowas von überhaupt nicht haben. Aber es soll ja trotzdem Leute geben, die es mögen: Spargel. – Naja, wie sagt man so schön: „Jedem Tierchen sein Pläsierchen.“ – Jetzt gibt es den Kram sogar in Blau:

Ein einheitliches Design der Speisekarten aller Betriebe für die Spargelzeit ist ebenso angedacht wie gemeinsame Werbung - die Spargelspeisen allerdings sollen individuell sein. Bei der Auftaktveranstaltung am 30. April wird auch der Künstler Rainer Bonk dabei sein und ein künstliches Spargelfeld mit dem bereits erwähnten Blauspargel präsentieren.

[ via: Kölnische Rundschau ]

Ist die einheitliche Spargel-Karte denn dann wenigstens auch blau? Dann würde es ja Sinn machen. Wer wohnt in der Gegend, prüft und schickt mir ggf. ein Exemplar? (der Karte natürlich, nicht des Spargels)

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