250. Galerie-Karte: knapp am eck
Ich freue mich sehr als 250. Karte in der Galerie so ein Prachtexemplar präsentieren zu können: Die weihnachtliche Adventsspeisekarte vom Wirtshaus knapp am eck in Steyr, Oberösterreich.
Prachtstück, weil sie definitiv in die Kategorie Könner-Karte fällt. Die Idee eine Speisekarte in Form eines Adventskalenders zu gestalten ist der Hammer. Hier kommen die Elemente Spiel, Spaß, Spannung, Neugier, Interaktion zusammen. Außerdem wird die profanste Herangehensweise an die Auswahl aus der Karte, nämlich über den Preis, herzerfrischend überzeichnet. Man muss nämlich erst den Preis wählen und erfährt erst danach, welches Gericht sich dahinter verbirgt.
Hut ab vor dem Entwickler dieses Konzeptes! Leider findet man so interaktive Karten viel zu selten.
Danke auch an den Kultiwirt Otto Klement für die Zusendung eines ganzen Schwunges seiner Karten. Alle zeichnen sich durch eigenen Stil, oberösterreichische Schreibe (für Hochdeutsch-Gewöhnte nicht immer leicht zu lesen ;-) und Inhalte, sowie eine kalligraphische Typographie aus, die ihm offensichtlich leicht von der Hand geht (jedenfalls, wenn man die Beschriftung des Briefumschlages ansieht, in dem die Karten an mich kamen.)
Die aktuellen Karten seines Hauses findet man auch auf der dazugehörigen Website:
Riechbare Speisekarte
Ein großer deutscher Speisekarten-Hersteller geht neue Wege mit einer riechbaren Speisekarte. In Zusammenarbeit mit einem führenden Chemieunternehmen im Bereich Duftmarketing sollen die Kunden bald schon vor der Bestellung mit zusätzlichen Sinneseindrücken auf bestimmte Gerichte aufmerksam gemacht werden. Es werden Betriebe gesucht, die an einem Feldversuch teilnehmen.
Für die riechbare Speisekarte werden die Düfte fertig gekochter und angerichteter Speisen in einem aufwendigen Unterdruckverfahren zunächst abgesaugt, verdichtet und dann als Geruchsstoffe in mikroskopisch kleinen Kapseln gebracht, die in gängigen Druckverfahren mit einer speziellen Technik auf eine Speisekarte (Papier oder Kunststoff) aufgebracht werden können.
Rubbeln und riechen heißt es für die Besucher Ihres Betriebes, wenn sie die auf der Speisekarte angebrachten Mini-Duftkapseln durch leichtes Reiben, Kratzen oder per Daumendruck aktivieren.
Mit diesem Verfahren konnten schon erfolgreich verschiedene kalte und warme Gerichte erriechbar gemacht werden, u. a. Salate, Suppen, Fisch- und Fleischgerichte inkl. den passenden Beilagen, ja sogar komplette Menüs (bis zu fünf Gängen). Noch verbesserungswürdig, aufgrund des hohen Zuckeranteils, sind die bisherigen Bemühungen im Bereich Desserts.
Gesucht werden zehn Betriebe, die an einem Feldversuch teilnehmen möchten. Bitte melden Sie sich hier an (ich leite Ihre Bewerbung weiter). Die Abteilung Lebensmitteltechnik wird mit Ihnen einen Termin vereinbaren, zu denen Sie Ihren Betrieb besuchen und Proben ihrer Produkte (max. 20 Gerichte) abholen. Sie werden verarbeitet und die sich ergebenden Düfte auf eine Testspeisekarte aufgebracht. Die Karte soll anschließend für maximal ein Jahr (bis zum 2006-04-01) in Ihrem Betrieb zum Einsatz kommen. Einzige Bedingung für die Teilnahme ist die Beteiligung an einer abschließenden Fragebogenaktion zur Auswertung der Kundenreaktionen auf diese neue, innovative Art des Produktmarketings.
Nach weiterer Perfektionierung soll die Technik dann in einem nächsten Feldversuch auch auf Weinkarten zum Einsatz kommen.
PS: Vielen Dank an Frau Lirpa, die mir diese Meldung zur exklusiven Vorabveröffentlichung im Speisekarten-Blog zugesendet hat. Da das Verfahren zum Patent angemeldet wurde, dürfen die beteiligten Firmen hier leider nicht genannt werden.
Nachtrag 2005-04-12: Es trudeln immer noch Anmeldungen ein, daher muss ich an dieser Stelle einmal explizit „April, April!“ sagen. (Dabei hatte mich Gerhard ja schon sehr früh am 1. April demaskiert ;-))
Surf-Tipp 2005-04: filmstarts.de
Mein Surf-Tipp für diesen Monat ist filmstarts.de. Kinogänger haben dort den aufgeräumten, schnellen Überblick über das komplette Programm. Lesenswerte Kritiken runden das Bild ab.
Noch ein Restaurantführer
In Österreich gibt es jetzt auch (angeblich das erste Mal) einen Restaurantführer basierend auf Gästekritiken:
Die Votings der speisenden Gäste des VIPGOURMETclub (dzt. ca. 4000 Clubkarten-Mitglieder in Österreich) erfolgten meist per SMS nach dem Schulnotensystem.
[ via: lebensfreude.cc ]
Nanana, kann ich da nur sagen. Noch nie was von Restaurant-Kritik oder Kneipenführer gehört? – In beiden Fällen muss man sich noch nicht mal registrieren oder teures Geld für SMS ausgeben, um eine Bewertung abgeben zu dürfen. Und die Ergebnisse sind aktuell und frei verfügbar.
Man kann es schon rauslesen: Mich macht dieses „VIP-Gourmet-Dings“ nicht an. – Viel bunt Marketing-Geschwafel und (bislang) keine sichtbaren Ergebnisse. :-/
Start making sense
David Byrne (ja, genau der) hat ein Internet-Radio aufgelegt. In erster Linie sollen dort Stücke abgespielt werden, die ihm selbst gefallen. Die Playlist wird regelmässig, stimmungs- und tageszeitabhängig geändert. Das könnte man durchaus als Radio-Blog bezeichnen (via: intern.de). Sein tagesaktuelles Journal wird übrigens unter dem Button „Don’t call it a blog“ verlinkt.
Der Mann und die Band faszinieren mich bis heute. Der Film Stop making sense ist meine erste große Kinoerfahrung. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, zu denen ich mehrmals in der Woche im Kino war, um ihn zu sehen. Nach der 25. Wiederholung habe ich aufgehört zu zählen, aber ich habe ihn ziemlich oft gesehen (immer im Kino.)
Website und Schreibe von David Byrne sind so exzentrisch und anregend wie immer. Unbedingt reinlesen und -hören!
Project Fox
Im Vorfeld der internationalen Vorstellung des neuen Modells Fox hat Volkswagen das Project Fox initiiert – eine Start-up-Aktion für junge Künstler, Designer, Köche und Hotelfachleute.
Die Marketing-Aktion findet rund um das Hotel FOX in Kopenhagen statt, das dort Anfang April eröffnet werden soll. Bis dahin haben 21 internationale Künstler Zeit, die Zimmer nach eigenen Entwürfen neu zu gestalten. Parallel sollen junge Köche und Hotelfachleute zeigen, wie sich die junge Generation das Catering vorstellt. Bereits seit einigen Wochen laufen dazu die Ausschreibungen für Küche und Hotel-Management. Die 31 besten Bewerber werden dann zwischen dem 2. und 23. April die Chance haben, das Hotel zu betreiben bzw. die Gäste mit ihren kulinarischen Ideen zu überraschen.
Auf der sehr flash-lastigen Website wünsche ich mir vor allem im Bereich der blog-ähnlich aufgebauten Project FOX News mehr Inhalte. Könnte doch eigentlich ganz spannend sein.
PS: Anti-Gerüchte-Klausel: Ich habe mit dieser Aktion weder beruflich noch privat etwas zu tun, sondern bin einfach nur neugierig auf die Ergebnisse.
Speisekarten-Seite: Neuigkeiten 2005-03
Zeit für einen neuen Newsletter – der hat gerade meine Mailbox in Richtung der jetzt 159 Abonnenten verlassen.
Codefrickelei – mal wieder
Einige freie Minuten – immer gerne genommen, um mal etwas Staub zu wischen und einige kleinere Schönheitsreperaturen vorzunehmen. Da der Spaß dabei nicht zu kurz kommen soll, habe ich gleich noch mein Site-Monitoring überarbeitet. Dadurch kann ich jetzt noch besser auf die diversen SPAM-Arten reagieren.
Aber jetzt erstma' Mittach – in memoriam Ein Praktikant für alle Fälle, gestern letzte Folge bei n-joy gehört ;-)
Software-Test: Speisekarten-Gestalter
Diesmal teste ich den Speisekarten-Gestalter – ein Flash-Modul, das online aufgerufen oder lokal installiert werden kann. Es handelt sich um eine bislang stark im Funktionsumfang eingeschränkte erste Version. Als Ergänzung ist ein Speisekarten-Planer vorhanden, jedoch sind beide Programme bislang nicht integriert. Im Gestalter entstehen Speisekarten in fünf Schritten:
- Vorlage/Format auswählen – knapp 20 Vorlagen für die zwei Formate DIN A4 und DIN A4 längs gefalzt sind verfügbar.
- Allgemeine Daten eingeben (Adresse und Logo des Betriebes).
- Rezepte/Produkte auswählen.
- Preise einfügen.
- Fertige Karte ausdrucken
Aus dieser knappen Abfolge lässt sich direkt ableiten, dass es nur sehr wenige Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Andererseits ist die Benutzerführung dadurch natürlich sehr einfach und schnell erlernbar.
In gewissem Sinne handelt es sich um Adware, denn die enthaltene Rezept/Produkt-Datenbank bzw. die Fotos beziehen sich nahezu vollständig auf die Vertreiberfirma.
Einen Schnellschuss kann man mit diesem Programm sicherlich wagen. Für ausgefeiltere Karten reicht es bei weitem nicht aus. Außerdem funktionierte das Einfügen von (eigenen) Bildern bei meinen Installationen leider nicht. In der vorliegenden Version bekommt das Programm daher nur eine Vier von Zehn.
Der Speisekarten-Gestalter kann über Unilever Foodsolutions oder über die Agentur mellow message auf CD bestellt werden. Für den Zugriff auf die Online-Version muss man sich zunächst registrieren. Trotzdem sind beide Versionen kostenfrei. Darüber hinaus sollen zukünftig weitere Vorlagen online verfügbar gemacht werden.
PS: Nach Aussage der Agentur sind weitere Versionen in Planung. Dabei sollen u. a. Gestaltungs- und Planungsteil miteinander vereinigt werden.
Gebrauchsanleitung für E-Mail
Heute hat der Zwiebelfisch freundlicherweise eine Gebrauchsanleitung in acht Kapiteln für die E-Mail-Kommunikation bereitgestellt (bei den schon beschriebenen Schreibschwierigkeiten mehr als sinnvoll):
Die oder das E-Mail, da fängt das Problem schon einmal an. Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum verschicken tagtäglich Millionen von E-Mails, und die meisten sind nicht einmal über das Geschlecht dieser Kommunikationsform im Klaren. Ganz zu schweigen von der korrekten Schreibweise: kleines e oder Großes E, in einem Wort geschrieben oder mit Bindestrich? Ich empfehle in solchen Fällen stets, sich an bestehenden Schreibweisen zu orientieren: die U-Bahn, der O-Saft, das A-Hölzchen, die E-Musik - das würde schließlich auch niemand in einem Wort schreiben. Folglich auch nicht die E-Mail, sonst läse es sich wie das Wort Email, und das hat eher etwas mit Kochtöpfen und Badewannen und weniger mit elektronischer Kommunikation zu tun.
[ via: Spiegel Online ]
[ via: praegnanz.de ]
Die Kapitel befassen sich mit Betreffzeilen (eine Kunst für sich), der Anrede (ohne geht gar nicht), HTML-Mail (wird bei mir unabhängig vom Absender durch den SPAM-Filter automatisch gelöscht), Abkürzungen (IMHO gehören Akronyme halt dazu :), Orthografie (mangelnde Kenntnisse darin scheinen heutezutage ja schon fast gesellschaftsfähig zu sein) und Signaturen (die durchaus sinnvoll sein können).
Leider wird das korrekte Zitieren (Quoten) nicht ausreichend behandelt. Schade, schade, schade.