Speisekarten-Quiz – Teil X
Zehnter Teil des Speisekarten-Quizes – ein kleines Jubiläum sozusagen. Gleichzeitig zeigt es, dass die Unschönheiten in Speise- und Getränkekarten wohl so vielfältig sind, dass es noch beliebig viele Teile dieses Quizes geben wird. Aber zurück zum heutigen Kandidaten, an dem mir so einiges aufgefallen ist, eines aber ganz besonders:
Was ist mir diesmal ins Auge gefallen?
PS: Auch zum Betrieb dieser Karte gäbe es einiges zu sagen. Ich beschränke mich hierauf.
Haben wollen: Karte aus Gusseisen
Fehlt mir eindeutig noch in meiner Sammlung: Eine Karte aus Gusseisen:
Auf der anderen Seite der riesigen Halle haben vor einem Monat Reto Seipel und Stefan Hunziker, die bereits das Flugzeug-Restaurant Runaway 34 in Glattbrugg führen, den Gourmetladen Gnüsserei zum gleichnamigen Restaurant erweitert. Wie der Name andeutet, haben sie die ursprüngliche Nutzung des Ortes als Giesserei einfliessen lassen. Mit vielen daraus stammenden Objekten – die Speisekarte etwa ist in Gusseisen gefasst – wurde ein einmaliges und überraschend edel wirkendes Industrie-Ambiente geschaffen.
[ via: NZZ online ]
Also, liebe Leser: Auch in diesem Falle mal wieder die Aufforderung: Zu mir!!! Haben wollen! – Wenn jemand aus dem Betrieb das hier liest: Für solch ein Exemplar komme ich auch für die entsprechenden Kosten auf. Adresse hier.
Kinderkarte für Fortgeschrittene: Babykarte
Irgendwann musste es ja soweit sein: Jetzt kommt die Babykarte, damit schon die Kleinen in die große Warenwelt eingebunden werden (na gut, wie so oft auch in diesem Fall geht es natürlich um die Eltern):
Es gibt Hochstühle, Laufställe, Flaschenwärmer und sogar einen Parkplatz für Kinderwagen. Auf der Speisekarte werden zahlreiche Babybreie angeboten, zum Beispiel für Babys ab dem vierten Monat Bio-Getreidebrei Haferflocken für 2,50 Euro.
[ via: Echo Online – Dippegucker ]
Anders als die „normalen“ Kinderkarten – an deren Stelle ja einfach nur kleine(re) Portionen angeboten werden sollten – handelt es sich bei einer Babykarte wohl um einen echten Mehrwert für Kunden und Betreiber. Denn die Produkte sind natürlich hochspeziell für diese eine Kundengruppe. Und werden sich im Rahmen einer Mischkalkulation wohl auch rechnen.
KOA – Endrunde
Vorab: Ich fühle mich sehr geehrt. Kaum zu glauben, aber wahr: Speisekarten-Seite und Speisekarten-Blog sind beide durch die Jury des KOA in die Endrunde aufgenommen worden. Damit haben sich meine beiden Projekte gegen mehr als 700 weitere Kandidaten durchgesetzt.
In die Endrunde haben es acht Projekte geschafft (vier Homepages und vier Weblogs) und ich freue mich mit so bekannten Namen wie butterbrot.de oder Kameolpedia in einem Atemzug genannt zu werden.
Bis zum 2007-10-16 finden die finalen Abstimmungen statt, also: Tut euch keinen Zwang an ;-)))
Psychomacke: Menüänderer
Schöne Beobachtung von Tobias Schönpflug in seiner Welt-Kolumne „Ab 18“, der ich mich (bedingt) anschließen kann:
Die Speisekarte ist die Agenda des Restaurants. Dort steht drin, was das Restaurant anbietet. Wenn es einem nicht gefällt, dann kann man ja in ein anderes Restaurant gehen. Man besucht ja auch kein Museum mit dem Tuschkasten in der Hand und malt einem Picasso-Porträt die Nase an die richtige Stelle. Die Menüänderer verzweifeln an dieser Tatsache. Sie haben eine psychische Störung, die dazuführt, dass sie einfach keine Speisekarte akzeptieren können. Ihre Ikone ist Meg Ryan in "Harry & Sally“. Wir erinnern uns an den legendären Dialog:
Kellnerin: Was kann ich Ihnen bringen?
Harry: Ich glaube, ich nehme Nummer Drei.
Sally: Ich hätte gerne einen Chefsalat, bitte, mit Öl und Essig extra. Und den Apfelkuchen a la mode. Aber ich hätte den Kuchen gerne leicht angewärmt und ich will keine Eiscreme drauf. Ich will die Eiscreme extra. Und ich hätte gerne Erdbeereis, statt Vanille, wenn sie das da haben. Wenn nicht, dann keine Eiscreme, nur Sahne, aber nur wenn es echte Schlagsahne ist. Wenn es Schlagsahne aus der Sprühdose ist, dann möchte ich gar nichts.
Kellnerin: Nicht einmal den Kuchen?
Sally: Nein, nur den Kuchen. Aber dann bitte nicht warm machen.
Die Menüänderer findet man in allen Schichten unserer Gesellschaft. Wenn man ihre Verbreitung statistisch erheben würde, könnte man bestimmt einen schönen Artikel darüber schreiben der mit „Immer mehr Deutsche akzeptieren die vorgelegte Speisekarte nicht“ anfängt.
[ via: Welt Online ]
In einigen Fällen sind Menüänderungen durchaus genehmigt (ganze Gänge weglassen oder einzelne Zutaten abändern, nicht mehr als eine, maximal zwei solcher Änderungen pro Gast). Aber da gibt es ja auch noch die Leute, die mehr Änderungen als Gänge anbringen und sich vor allem dabei noch ganz toll fühlen. Die kann ich auch nicht leiden.
Keine Kalorien, bitte.
Jedenfalls nicht auf US-amerikanischen Speisekarten:
Ein US-Gericht hat eine geplante Regelung für Fast-Food-Restaurants gekippt. Die Stadt New York wollte eine Maßnahme zur Bekämpfung von Fettleibigkeit einführen. Speisekarten sollten dabei mit Kalorienangaben versehen werden.
Der Restaurantverband des Staates New York legte gegen die Regelung Einspruch ein, weil er die Grundrechte der Restaurantinhaber verletzt sah.
[ via: derStandard.at ]
Das die US-Amerikaner so einige Probleme haben, ist nicht neu. Natürlich machen sie auf der anderen Seite vieles richtig, wie z. B. in diesem Fall. Sonst gäbe es sie ja doch noch, die telefonbuchdicken Speisekarten.
How to Make a Restaurant Menu
Gerade bei wikiHow gefunden: How to Make a Restaurant Menu. – Englisch, ziemlich richtig, wenn auch auf das finanzielle fokussiert.
Die Tips-Sektion gefällt mir. Vor allem Hinweise auf die Qualitätssicherung vor Veröffentlichung: „Proof, proof, proof! Errors in the menu send a poor message about the quality of the establishment.“ und die Ansage, dass nicht mehr als drei Zeichensätze in der Karte verwendet werden sollten.
BTW: Die deutsche Version gibt es hier.>
Neuer Link: Airline Meals
Aktuell fast 300 Menükarten der verschiedensten Fluglinien werden auf der Seite AirlineMeals ausgestellt. Damit natürlich so einiges mehr als in meiner bescheidenen Sammlung. So kommt man schnell in meine Speisekarten-Links, in diesem Fall in der Kategorie Sammlungen. (Die Seite stellt eigentlich die Speiseen selbst vor, die Menükarten sind nur ein Unterzweig.)
Jurymitglied bei Genussblogs Awards 2007
Hiermit nehme ich offiziell die Herausforderung an und werde bei den Genussblogs Awards 2007 in der Jury mitarbeiten. Vielen Dank für die Einladung, ich fühle mich geehrt. (Auch wenn damit sicherlich ein Haufen Arbeit auf mich zukommt ;-))
Speisesprech füllt Sommerloch
Ey, boa, ey, Alda. Ich kann es nicht mehr lesen. Jede x-beliebige Lokal- und Tageszeitung bringt in den letzten Tagen Geschichten über merkwürdige Speisekartenübersetzungen. Junx, die Socke müffelt schon, so alt ist sie. Und außerdem geht nichts über die Bindenbrusse. Daher meine Bitte: Keine weiteren Artikel mehr, in denen auf die ach so lustigen Übersetzungsfehler in Speisekarten hingewiesen wird. Ach, wat sind wir heute wieder lustich. Gähn. Das Thema ist wirklich ausgelutscht. Ich kann es nicht mehr lesen. Danke.