Neue Karte: Schubeck’s Check Inn
Geschäftsessen in Schubeck’s Check Inn am kleinen Flughafen Egelsbach zwischen Frankfurt und Darmstadt. Und als gelungene Überraschung dazu ein handsigniertes Exemplar der Speisekarte von dort. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Zwei Stöckchen = Ein Ast?
Der liebe Feuervogel bewirft mich gleich mit zwei Stöckchen auf einmal – ist das jetzt ein Ast, oder was?
Ok, fangen wir mit dem Macken-Stöckchen an (das ist einfacher ;-)):
Schreibe sechs komische oder kuriose Dinge über dich und gebe das Stöckchen an sechs Personen weiter.
- Ich sag nur: Speisekarten. :)
- Telefonisch bin ich eigentlich unerreichbar. Alle meine Telefone sind nur dann eingeschaltet, wenn ich selbst jemanden anrufen will. Daher finde ich meinen Handy-Tarif mit kostenloser Mailbox-Abfrage so genial.
- Kleine Dinge ziehen mich magisch an – vor allem wenn sie hochwertig bzw. qualitativ gut gemacht sind. Das gilt für viele Aspekte meines Lebens: Technik, Autos, Wohnungen, Schuhe (letztere vor allem bei Damen ;-))
- Im Restaurant sage ich immer nur dem Kellner, was ich bestellen möchte.
- Wenn ich Frauen beim Herrenausstatter einkaufen sehe, werde ich aggressiv. Entweder sie kaufen für sich selbst ein, d. h. mir die wenigen Herrenklamotten weg, die es gibt (statt in die übervollen Damenboutiquen zu gehen, die ich ob ihrer unendlichen Auswahl immer nur neiderfüllt anstarren kann) – Oder (genauso schlimm): Sie kaufen für ihre Männer ein (was keine Frau je mit mir machen dürfte).
- Feste Feiertage und die dazugehörigen Feiern finde ich blöd. Sie erschrecken mich durch die geplante Freundlichkeit und Fröhlichkeit, die plötzlich herrscht. Nach dem Motto: Jetzt musst du doch aber gut drauf sein! Und das nur, weil heute Datum XYZ ist, nicht weil es dir gerade wirklich Spaß macht. Börks. Stattdessen liebe ich Spontan-Feten. (Daher verrate ich den exakten Tag, an dem ich geboren bin normalerweise niemandem. Aber das ist eine siebte Macke ;-))
Weiter geht dieses Stöckchen an:
Und hier kommt Stöckchen Nummer Zwei – der Koch-Stock:
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Kannst du kochen? Wenn ja, kochst Du gerne?
Ich koche sehr gerne, aber viel zu selten. Am liebsten koche ich für mehrere Leute.
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Wann isst bei Euch die ganze Familie gemeinsam?
Da ich (noch) keine Familie habe, muss das wohl noch warten.
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Was isst Du zum Frühstück?
Eine eisgekühlte Coke und ein Glas Milch (den Rest hatten wir schon).
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Wann, wo und wie esst ihr in der Woche?
Überall und nirgends. In der Kantine, gerne in Restaurants, zuhause belegte Brote, bei Bekannte, die kochen können ;-)
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Wie oft geht ihr ins Restaurant?
Häufiger als meinem Leibesumfang gut tut. Könnte was mit meinem Hobby zu tun haben ;-)
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Wie oft bestellt ihr Euch was?
Eher selten, dazu gehe ich zu häufig und gerne essen. Wenn dann mal zur Not eine Pizza.
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Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdet ihr das gerne öfters tun?
Noch öfter Essen gehen wird schwierig. Öfter bestellen wohl eher nicht (dazu schmeckt das Zeug einfach nicht gut genug).
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Gibt es bei Euch so was wie “Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?
Jepp, Currywurst.
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Hast Du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?
Ja, am liebsten in Buffet-Form.
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Kochst du jeden Tag?
Nö, am häufigsten gibt es kalte Küche, wenn ich was mache.
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Hast Du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?
Nö, nach Rezept kochen finde ich eh langweilig ;-)
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Wer kocht bei Euch häufiger?
Hmmmm, mal sehen: Ich oder ich? Ich weiß es einfach nicht ;-)
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Und wer kann besser kochen?
Na, ich natürlich!
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Gibt es schon mal Streit ums Essen?
Um und beim Essen kann es gar keinen Streit geben.
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Kochst du heute völlig anders, als Deine Mutter /Deine Eltern?
Ich verarbeite andere Zutaten als meine Mutter, aber grundsätzlich anders koche ich wohl nicht.
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Wenn ja, isst Du trotzdem gerne bei Deinen Eltern?
Was gibt es schöneres als bei Mama einzukehren?
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Bist Du Vegetarier oder könntest Du Dir vorstellen vegetarisch zu leben?
Niemals. Der Mensch ist und bleibt ein Allesfresser.
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Was würdest Du gerne mal ausprobieren, an was Du Dich bisher nicht rangewagt hast?
Essenstechnisch habe ich eigentlich fast alles durch (Schnecken und Froschschenkel fehlen noch). Kochtechnisch will ich eines Tages mal ein Soufflé hinbekommen.
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Kochst Du lieber oder findest Du Backen spannender?
Wenn dann Kochen, Backen ist eher eine „Unterkunst“.
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Was war die größte Misere, die Du in der Küche angerichtet hast?
Missgeschicke sind mir schon so einige passiert, aber eine Misere? Nicht das ich wüsste.
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Was essen Deine Kinder am liebsten?
Das werde ich dann noch rausbekommen müssen.
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Was mögen Deine Kinder überhaupt nicht?
Dito.
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Was magst Du überhaupt nicht?
Spargel, Tintenfisch. Bei vielen anderen Dingen kann ich zur Not Begeisterung vortäuschen, obwohl ich sie nicht wirklich mag.
Dieses Stöckchen werfe ich weiter zu Theo (als Revanche).
Blog-trifft-Gastro 2008 und 2009
Huihui, jetzt geht es aber (fast schon zu) zügig: Blog-trifft-Gastro 2008 also in Stuttgart beim Jan. Und ich bin natürlich auch wieder dabei ;-)
Und 2009 treffen wir uns dann bei Biggi in der Pommesbude, äh, -welt :) – Bis dahin hat sie sich wohl hoffentlich vom Schock der frühen Vorbereitung erholt ;-)
Menükarte der Superlative
Dagegen war das Omelett für 1000 USD ja noch richtig günstig:
7-Gang Menü pro Person: 6000.- CHF
[ … ]
6 Weine (je eine Flasche) & 4cl Louis XIII zum 7-Gang Menü 4500.- CHF[ via: Gourmet Report ]
Summasumarum also 10500 CHF (plus Trinkgeld :), derzeitig also ca. 6500 Euro – ein Kleinwagen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ansonsten gilt das damals zum Omelett gesagte: Als Marketing-Gag für Besucher von St. Moritz sicherlich geeignet, aber sonst wohl eher sinnlos.
Was sagen die Koch- und Weinspezialisten: Lohnt sich das wenigstens? Welcher Gang (inkl. Wein) ist das „Schnäppchen“?
Hier noch die volle Menüfolge:
Russia meets France
50g Oscietre Kaviar auf Buchweizenblinis an einem getrüffelten Dom Perignon Süppchen – 950CHF (Aufschlag für Dom Perignon Rosé 680CHF)Spiny Lobsters Best
Tail & Claws in einem Bienvenue-Bâtard-Montrachet-Schaum – 1000CHFTrilogie von Fois Gras aus dem Perigord
Terrine, Parfait und gebratene Gänseleber an eine Jus von Château d´Yqueme – 850CHFCoque au Richebourg
Mieral Perlhuhn gegart in Domaine de la Romanée-Conti Richebourg – 1100CHFSonglines
Hirschfilet an einer Penfolds Grange Charlottensauce – 975CHFWie der König in Frankreich
Crêpes Zusettes flambiert mit Louis XIII – 1050CHFBirne „Very British“
In Taylor´s Vintage Port pochierte Birne mit leicht geschmolzenem Stilton – 390CHF
Und die korrespondierenden Weine:
1998 Dom Perignon, Moët & Chandon, 0,75l – 520CHF
Aufschlag für 1993 Dom Perignon Rosé, 0,75l – 680CHF1999 Bienvenues - Bâtard - Montrachet grand cru, Domaine Leflaive, Burgund, 0,75l – 620CHF
1998 Château D’Yquem 1er grand cru classé, Sauternes, Bordeaux, 0,375l – 500CHF
1998 Richebourg grand cru, Domaine de la Romanée - Conti, Burgund, 0,75l – 1450CHF
1997 Penfolds Grange Shiraz, South Eastern, Australien, 0,75l – 998CHF
Hennessy Louis XIII Cognac, 4cl – 280CHF
1985 Vintage Port, Taylor, Fladgate & Yeatman, 0,375l – 295CHF
Karten richtig schreiben spart Geld
Das Beachten der funktionalen und formellen Regeln beim Schreiben von Speise- und Getränkekarten kann enorm viel Geld und (Lebens-) Zeit sparen:
Der Antrag der Staatsanwaltschaft vor dem Amtsgericht Karlsruhe war für den Besitzer eines Fischrestaurants niederschmetternd: ein Jahr und neun Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung, 60.000 Euro Geldstrafe und 661.000 Euro für die Staatskasse. Was war geschehen? Der Gastronom hatte einige Jahre lang Rotzunge und später Pangasius als Seezunge falsch in der Speisekarte gekennzeichnet.
[ via: AHGZ ]
Das ist doch wohl ein wirklich nicht zu unterschätzendes Argument, das die Investitionen in eine korrekte Karte in ein ganz anderes Licht rückt.
Mehr zu Pangasius und Speisekarten bei Gastgewerbe Gedankensplitter.
Speisekarten-Link: GastroTopCard
Bekanntermaßen werden die Speisekarten-Links ja regelmäßig überprüft und ggf. neu bewertet (nach Form und Funktion). Heute schafft es ein lange Zeit in den Archiven schlummernder (sprich: deaktivierter) Link sofort an die Spitze der Speisekarten-Links in der Kategorie Anbieter: Die neue Website von GastroTopCard ist vor allem inhaltlich, aber auch optisch einen Klick wert.
Weinkarten 2007 ausgezeichnet
Und wieder einmal wurden einige Karten ausgezeichnet. Diesmal Weinkarten:
Die drei besten Weinkarten Deutschlands wurden auch diesmal von einer unabhängigen Fachjury auszeichnet. Die Preisträger sind Birgit und Dieter Müller (Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach), Hans Burkhardt Ullrich (Kronenschlösschen in Eltville-Hattenheim) und Oliver Dewet Schmidt (Grashoff’s Bistro in Bremen).
[ via: AHGZ ]
Vermutlich wurde auch diesmal primär der Inhalt bewertet, weniger die Form. Und ich bleibe wieder mit meiner Frage alleine, ob und wie letztere nicht vielleicht doch in die Wertung eingegangen ist.
Fliegen macht keinen Spaß mehr
Früher war alles … anders. Vielleicht sogar besser. – Bei meinem gestrigen Flug habe ich am eigenen Leibe gespürt, wie sich die Ereignisse der letzten Jahre auf das Transportmittel Flugzeug ausgewirkt haben:
Nenene, Junx. So macht das keinen Spaß mehr. Überall auf dem Flughafen nur noch verkniffene Gesichter. Am Check-Inn, bei der Sicherheitskontrolle, an Bord, bei der Einreise. Alle schauen mich an, als sei ich der gesuchte Serienmörder oder hätte vor mindestens drei Gebäude, fünf Flugzeuge und diverse Flugstrecken lahmzulegen. Fröhlichkeit, Herzlichkeit, Zuvorkommenheit? Fehlanzeige. Die Leute am Flughafen und in den Flugzeugen machen nur noch stumpf ihren „Job“. Vom Gefühl die große, weite Welt zu bezwingen und in bisher unbekannte Territorien auszubrechen ist nichts mehr zu spüren. Passagiere scheinen derzeitig eher notwendige Übel, denn arbeitsplatzsichernde Gäste, die ein wenig Höflichkeit verdient haben.
Wenigstens in Europa konnte man bis vor ein paar Jahren noch entspannt auf Flughäfen und in Flugzeugen wandeln, wurde zuvorkommend behandelt und freundlich empfangen und verabschiedet. Heute scheint die ganze Flugwelt nur noch aus Misstrauen zu bestehen. Genervte Sicherheitsmenschen sind noch nicht mal durch einen lockeren Spruch aufzuheitern, scheinen im Gegenteil zu vermuten, hinter der freundlichen Fassade könnte sich der nächste Attentäter verbergen. Wer wollte es ihnen übel nehmen, aber wollen wir auf ewig so weitermachen?
Mal ganz abgesehen davon, dass schon beim Hinflug mein Ausweis und Ticket sage und schreibe sechs(!) Mal überprüft wurden. Sogar auf den zwanzig Metern zwischen Sicherheitskontrolle und Boarding. Irgendwann fängt das Übertreiben an, finde ich. Die Sicherheit mag sich so ja verbessert haben, aber wohlfühlen kann ich mich unter diesen Umständen gar nicht mehr. :-(
Ähnlich erschreckend die Entwicklung im Service an Bord – wenn auch aus anderen Gründen: Auf dem fast 1000 Euro teuren Flug zwischen zwei europäischen Metropolen gibt es noch nicht einmal mehr einen kostenfreien Imbiss oder eine Zeitung für den geneigten Passagier. Stattdessen plastikverpackte Sandwiches (die sicherlich undefinierbar schmecken) zu horrenden Preisen und genervte Stewards, die gar nichts dafür können, sich aber trotzdem für diese Fehlentwicklung der Fluglinien vor dem Passagier verantworten müssen. Billigflieger, hurra! Da habt ihr toll was geleistet, wenn ich noch nicht mal mehr auf einem regulären Linienflug etwas zu Essen bekomme, ohne dafür mindestens fünf Euro auf den Tisch zu legen.
Wie schön war es doch damals, bei meinem ersten Transkontinentalflug, als die Stewardessen noch erkannt haben, dass ich das erste Mal in meinem Leben alleine flog und mich freundlich und warmherzigen empfangen und den ganzen Flug lang umsorgt haben. Da war ich noch Gast, da hat Fliegen noch Spaß gemacht.
Blog-trifft-Gastro 2007: Aller Guten Dinge …
Es war so spannend und interessant wie angekündigt und erwartet. Auch das dritte Blog-trifft-Gastro war aus meiner Sicht (wieder) ein voller Erfolg. Ich habe: Nette, neue Leute kennengelernt. Gute, alte Bekannte wiedergetroffen. Mehr als je zuvor über Marketing-Konzepte im Groß- und Einzelhandel und über Kaffee erfahren. Gut gespeist. Viel geredet. Aber immer eins nach dem anderen:
Nette, neue Leute: Mit Bettina, Heide und Matthias waren drei neue Gesichter dabei. Und damit viele interessante, neue Ansichten. Erfrischend, da Gespräche mit gastronomischem Niveau, intelligent und damit anregend stattfanden. Dabei habe ich eine Menge gelernt (nicht nur über Berlin ;-)
Gute, alte Bekannte: Zunächst ein dickes Lob an Guido, der das Programm wirklich toll zusammengestellt hat. Und an meine „Beinahe-schon-Kumpels“ Gerhard, Theo, Thomas und Thomas. Macht immer wieder Spaß mit euch.
Marketing-Konzepte in der Kaffeebranche: Dank Herrn Slowak, seines Zeichens Marketing-Leiter und Prokurist der Firma J. J. Darboven (das „J. J.“ steht übrigens für Johann Joachim), hat uns einen erhellenden Einblick in die verschiedenen Marken der Firma und die damit verbundenen Produktwelten gegeben. So habe ich als Kaffee-Ignorant einiges über den Kaffee-Markt an sich und über Vertriebskonzepte erfahren, was ich vorher ebenfalls nur erahnen konnte. Besonders gefallen hat mir der Ansatz der Firma Darboven, Gastronomen dabei zu helfen, Kaffee im jeweiligen Betrieb besser zu vermarkten und damit die Absatzmenge zu erhöhen (im Gegensatz zum stumpfen Preiskrieg und dem Versuch immer nur die Kosten für den Wareneinsatz zu senken. Demnach geht das in der Gastronomie durchaus.) An solchen Stellen komme ich dann doch immer mal wieder in Zweifel, ob ich Marketing-Menschen bewundern oder bedauern soll. Von den verschiedenen Markenwelten der Firma Darboven hat uns wohl am ehesten Coffeerotic beeindruckt. Schlussendlich war der Ausflug in die Kaffee-Welt mindestens genauso erhellend wie beim letzten Mal die Schokolade. Zugegebenermaßen hätte ich das vorher nicht erwartet.
Gut, nein, hervorragend gespeist und getrunken haben wir im Anschluss in der Küchenwerkstatt. Zum Einstieg gab es eine Hausführung, inkl. dem Allerheiligsten (diesmal im Keller): der Küche. Wenn es bis dahin unter den Anwesenden noch nicht genug Gesprächsstoff gab, hier ging dann endgültig die Post ab. Ein wunderbar zusammengestelltes Menü lag bereit. Nur die Synchronisation unter den Anwesenden hat uns noch einige Minuten vom Genuss getrennt. Die Küche war ausgezeichnet, der Service wirklich exzellent. Die Gespräche anregend (siehe oben). Und der Abend war … kurz. Reingekommen gegen 17:30, schaute ich das erste Mal um 01:40 wieder auf die Uhr. Und konnte es gar nicht glauben.
Kleiner Exkurs: Auch die Küchenwerkstatt beschränkt sich auf eine zweiseitige Speisekarte, besser Menükarte. Angeboten werden derzeitig drei verschiedene Menüs, zwei davon jeweils ab zwei Personen. Alle Menüs sind natürlich in den Gängen variabel. Wert wird in der Küchenwerkstatt auf den handwerklichen Teil des Kochens gelegt (und das gelingt sehr gut, siehe oben), ohne künstlich zu werden. Zu diesem Konzept passt die schnörkellose Menükarte sehr gut. Daher gibt es dafür genauso ein Lob wie für Herrn Stiller.
Der Abend endete gegen 03:00 Uhr – perfekt inszeniert von Guido und Matthias – mit alkoholischen Genüssen in Form von Auslesen und Champagner. Sitt, satt und zufrieden trollten wir uns.
Das Frühstück heute morgen fiel etwas knapper aus als im letzten Jahr. Allerdings war den Freitag Angereisten auch anzusehen, dass sie zwei sehr kurze Nächte verbracht hatten. Und schon war wieder alles vorbei. Bis zum nächsten Jahr und Blog-trifft-Gastro 2008. Denn alle Anwesenden waren sich einig: Blog-trifft-Gastro soll wieder stattfinden. Vorgemerkt werden kann jetzt schon einmal das letzte Januar-Wochenende 2008. Der Ort wird derzeitig noch ausgekegelt.
Bin schon gespannt, was der Rest so über unser Treffen schreibt. ;-)
Keine Reservierungen, bitte.
Was „Nicht-Gästen“ droht, also Leuten, die gemachte Tischreservierungen nicht einhalten, schildert Theo in seinem Eintrag „Tischreservierungen, Nichterscheinen & Folgen“. Gerhard nimmt den Ball sauber auf und schildert gleich mal einige Möglichkeiten, wie mit Reservierungen grundsätzlich umgegangen werden kann.
Dabei kann ich mich Gerhards unterschwellig ablehnendem Ton gegenüber der Idee, überhaupt keine Reservierungen anzunehmen, nicht anschließen:
Man nimmt überhaupt keine Reservierungen an. Dies ist bei angesagten Betrieben eine optimale Lösung aus der Sicht des Gastronomen.. Die Gäste "prügeln" sich um die Plätze. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Sie wälzen damit als Gastronom, das Risiko keinen Platz zu bekommen, auf den Gast ab. Sowas funktioniert aber schlecht bei Zielgruppen, die anreisen, und bei älteren Zielgruppen, die es hassen, keinen Platz zu bekommen oder mit einem Stehplatz abgespeist zu weren. In der Szenegastronomie ist diese Strategie eigentlich die Regel.
[ via: Gastgewerbe Gedankensplitter ]
Denn es gibt auch für die Gäste Vorteile, wenn keine Reservierungen angenommen werden (eigene Erfahrung):
- Man kann solange bleiben, wie man will – ohne das der Service peinlich betreten darauf hinweisen muss, dass der Tisch doch jetzt bitte geräumt werden müsse, weil er an diesem Abend zweimal verkauft wurde.
- Man bekommt immer einen Tisch – mit ein wenig Geduld.
- Aufwände für Annahme und Verwaltung von Reservierungen (sowie alle Konsequenzen aus nicht-angetretenen Reservierungen) entfallen für den Betreiber, die Kosten sinken und damit auch die Preise.
- Wartezeiten sind Kommunikationszeiten, in denen man sich mit den anderen Wartenden unterhalten kann. So lernt man neue Menschen mit gleichen Interessen kennen.
Nicht exakt zu wissen, wann man genau an welchem Tisch sitzt (am besten noch mit vorab festgelegter Speisefolge und auf den Zehntelcent präzise kalkuliertem Preis) widerspricht natürlich der deutschen Volksseele. Aber es soll ja durchaus Leute geben, die sich davon befreien konnten und flexibel sind.
Insofern sympatisiere ich sehr mit Gerhards zweiter Idee:
Man richtet Warteplätze ein. Dies isst in vielen amerikanischen Restaurants üblich. Ein Barbereich mit Stehsitz- und/oder Stehplätzen nimmt die Gäste auf, bis ein Platz, an dem essen kann, frei wird. Dort gibt es Kleinigkeiten und vor allem Drinks. Wenn das Restaurant nicht überschaubar ist, braucht man einen oder mehrere spezielle Mitarbeiter, die koordinieren. Man nutzt die Bar entweder, um die Gäste mir einem Freidrink zu trösten, oder man will damit einen zusätzlichen Getränkeumsatz (Aperitif, Cocktail) erzielen.
[ via: ebenda ]
Mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Auf jeden Fall einen Tisch ergattert, nette Leute beim Warten kennengelernt, Geld gespart. Herz, was willst du mehr.
Wie seht ihr das?