Speisekarten-Blog

Menu Engineering – das Speisekarten-Portfolio

Eingetragen am 2006-11-19 18:48 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Menu Engineering ist ein (neues) Zauberwort aus den USA. Und manchmal machen die Leute aus den USA ja auch mal was richtig:

Speisekartenspezialisten in den USA prüfen, ob sich Lamm besser mit Reis oder Kartoffeln verkauft und ob es abends teurer als mittags sein darf.

[ via: Financial Times ]

Hinter Menu Engineering verbirgt sich letztendlich eine einfache Portfolio-Analyse der Produkte auf einer Karte. Dabei sind die Portfolio-Dimensionen Umsatzanteil und Ergebnisbeitrag. Abhängig von diesen beiden Faktoren kann man jedes Produkt einer der Gruppen „Stars“, „Cash Cows“, „Question Marks“ und „Poor Dogs“ zuordnen. Ähnlich wie bei der Portfolio-Analyse eines Aktiendepots können den Produkten über die Gruppen dann Aktionen zugeordnet werden: Demnach sollten „Questions Marks“ stärker beworben werden (damit sie zu Stars werden) und „Poor Dogs“ von der Karte verschwinden.

Mehr zu Menu Engineering (leider nur in Englisch):

Menu Engineering ist eine hervorragende Gelegenheit und noch bessere Grundlage für die Aktualisierung Ihrer Karten – und ergänzt die klassischen Werkzeuge gastronomischer Kalkulation.

Der ganz oben zitierte Artikel wirft übrigens mehrere sehr unterschiedliche Aspekte rund um Speisekarten in einen Topf: Neben Menu Engineering auch allgemeine Speisekarten-Gestaltung, Preisfindung in der Gastronomie und Gästestrukturanalyse. Also bitte nicht verwirren lassen.

PS: 40$ sind derzeitig ca. 32 Euro. Hmm, das kann man in den teureren Läden Deutschlands auch locker auf den Tisch legen. Vor allem, da gerade Trüffelsaison ist ;-)

Umfrage: Perfekte Speisekarte gesucht

Eingetragen am 2006-11-12 18:03 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Na, dann wollen wir doch mal sehen, wer recht hat: Ich behaupte, die „perfekte“ Speisekarte gibt es nicht. – Und wette darauf mit meinen Lesern um eine Flasche Champagner Moët & Chandon Brut Imperial.

Die Flasche gewinnt der erste meiner Besucher, der es schafft, mir eine gedruckte Speise- oder Getränkekarte zuzusenden (Adresse hier), die keinen einzigen Schreib- oder Grammatikfehler enthält.

Einsendeschluss ist der 2006-12-31.
Viel Spaß beim Suchen.

Spielregeln: Die Karte muss mehr als zwei Seiten und mehr als zwanzig beschriebene Produkte (Gerichte, Getränke, etc.) enthalten (sonst wäre es ja wohl zu einfach). Sie muss in einem Betrieb im deutschsprachigen Raum im Einsatz (gewesen) sein. Es werden nur Originalkarten mit deutschen Texten/Beschriftungen akzeptiert, keine elektronischen Versionen (Entwürfe, Scans, o. ä.) Die Kandidaten werden von mir persönlich auf Fehlerfreiheit geprüft und anschließend auf der Speisekarten-Seite (gemäß den Regeln der großen Speisekarten-Beratung) meinen Besuchern vorgestellt. Sollten auch Letztere der Karte die Fehlerfreiheit bescheinigen, geht die Flasche auf Reisen. Überprüft werden alle Texte und Bilder der Karte auf orthographische und grammatikalische Fehler. Der Rechtsweg ist latürnich ausgeschlossen, wie sollte es anders sein ;-)

Neuer Link: Gastro-Text

Eingetragen am 2006-11-12 17:30 von Thorsten Sommer unter #web-tipps.

Hui, hui. Die beiden machen schon in Ihrer ersten Pressemitteilung einen strammen Aufschlag:

Ein gutes Restaurant erkennt man an einer fehlerfreien Speisekarte.

[ via: Gastgewerbe Gedankensplitter ]
[ via: Gourmet-Report ]

Dabei geht es erst einmal „nur“ um fehlerfreie Texte – was ja auch schon mal was ist/wäre. (Perfektion anzustreben befürworte ich, Perfektion zu erreichen wäre ein Widerspruch in sich.)

Mit ihrem neuen Dienst wollen die beiden Texter und freiberuflichen Journalisten Karen Arnold und Daniel Große für die Einhaltung von Grammatik und Orthographie auf Speisekarten sorgen. Das Anliegen finde ich ehr- und daher förderungswürdig und die Seite hat es unbeantragt in die Speisekarten-Links geschafft.

Erfreulicherweise haben die Autoren das Speisekarten-Blog zur Vorbereitung ihres Projektes genutzt. Danke, ihr zwei. Ich fühle mich geehrt, dass auch Profis sich bei mir aufschlauen. (Hättet ja mal bescheid sagen können, dann hätte ich euch nicht einfach nur aus meinen RSS-Feeds fischen müssen ;-))

PS: Speisekarten-Seite schreibt man – genauso wie Speisekarten-Galerie, Speisekarten-Links und Speisekarten-Blog – immer mit Bindestrich und zweimal groß, nie zusammen. Wenn wir schon über saubere Grammatik und Orthografie debattieren sollten Markennamen auch korrekt geschrieben werden ;-))

Testen, testen, testen …

Eingetragen am 2006-11-09 18:03 von Thorsten Sommer unter #blogging.

… und dabei die Speisekarten nicht vergessen:

Neues Kriterium der Tests 2006 war die Behindertenfreundlichkeit der Gaststätten und die Einbeziehung von Blütenschmuck wie im Jahr der „Entente florale“. Ab 2008, die Tests werden jetzt nur noch alle zwei Jahre stattfinden, wird auch die Zweisprachigkeit der Speisekarte bewertet.

[ via: Potsdamer Neueste Nachrichten ]

Dabei würde ich mich natürlich sehr freuen, wenn nicht nur die Zweisprachigkeit der Karten in die Bewertung eingehen würde.

Auf meiner Liste der Dinge, die ich nochmal angehen muss, steht übrigens die einschlägigen Gastro-Tester anzufragen, ob und wie die Speisekarte in ihre Beurteilungen eingeht – soll natürlich heißen von Funktion und Form her. Da solche Herrschaften allerdings ziemlich geheimnisvoll tun (müssen), rechne ich nicht wirklich mit einer Antwort.

Andererseits könnten offene Bewertungsplattformen, wie z. B. der Kneipenführer, durchaus mal darüber nachdenken eine entsprechende Kategorie aufzunehmen. (Na, wie wäre es, Holger?)

Speisekarten-Telefonbücher?

Eingetragen am 2006-11-09 17:49 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Jau, wieder eine Version des schon beschriebenen Schildbürgerstreiches:

Aus Angst um die Gesundheit der Bürger will die New Yorker Gesundheitsbehörde Kalorienangaben auf Speisekarten sehen - zur Aufklärung und Verhütung. Der Gedanke, dass dies die Menschen davor schützt, sich fett und krank zu futtern, beruht allerdings auf zwei idealistischen Annahmen.

[ via: Spiegel Online ]

Womit ich nicht sagen möchte, dass dabei nicht interessante Informationen herumkommen könnten:

Dabei dürften viele Verbraucher über die Zahlen tatsächlich staunen: Die "New York Times" berichtet etwa von einem Tunfisch-Käse-Sandwich mit stolzen 956 Kalorien und von einem "king size" Burger-Menü, das es mit Cola und Pommes auf satte 2.120 Kalorien bringt.

[ via: derStandard.at ]

Ich fasse zusammen: Auf den Speisekarten sollen also bei jedem Gericht (zukünftig) stehen:

An so interessante Angaben, wie z. B. das Gewicht der Hauptkomponente, denkt natürlich wiedermal keiner. ;-)

Und, naja, die Preise müssen natürlich weiterhin untergebracht werden ;-) Ich versuche mir gerade eine Karte vorzustellen, die alle obigen Anforderungen bedient. Das wird hübsch unübersichtlich und mindestens so dick wie die genannten Telefonbücher.

Und wenn ich das dann alles gelesen habe, ist mir garantiert der Appetit vergangen.

PS: Vielen Dank an die vielen, vielen Hinweise aus meiner Leserschaft per E-Mail und sogar Post auf diese Nachricht.

Referenz: Interview Blog

Eingetragen am 2006-11-09 17:23 von Thorsten Sommer unter #referenzen.

Danke, Theo (bzw. Thomas) von der Genusszentrale für das „Nicht-Hervorheben“ ;-):

interview-blog.de: Welche Blogs lest Ihr selber? Welche Blogger sollten wir aus Eurer Sicht in Zukunft einmal interviewen?

Thomas Lippert: Es gibt viele fantastische lesenswerte Genussblogs. Ich persönlich beobachte gerne ausgefallene Blogprojekte wie das kürzlich abgeschlossene Projekt “1000 Arten ein Bier zu öffnen“. Ebenfalls interessant der Ansatz von “in 80 Rezepten um die Welt” oder “365 Tage - einfach kochen” Über solche Projekte mit dem Hintergrund ein konkretes Ziel zu erreichen, und deren Initiatoren würde ich gerne mehr erfahren als sie in ihren Blogs preisgeben.

Theo Huesmann: Es fällt schwer, Blogs hervorzuheben. Ich lese gerne und regelmäßig in den Gastgewerbe Gedankensplittern, dem Blog schlechthin in der Gastroszene. Unter den vielen Kochblogs sticht delicious:days hervor, Design, Artikel und Fotos sind Genuss pur. Ebenso wie Thomas liebe ich kulinarische Nischenblogs, nennen will ich hier das Speisekarten-Blog.

[ via: Interview Blog ]

Wenn ich sage, dass ich auf diese Frage das Winzerblog und gumia.de genannt hätte, dann glauben sicherlich alle, ich würde mich nur revanchieren wollen, aber ich kann das beweisen! :-)

Menu does not mean Speisekarte, or does it?

Eingetragen am 2006-11-02 22:51 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Lernen aus, mit und an Speisekarten – diesmal (anders als hier oder hier) im Fach Deutsch als Fremdsprache und eingebettet in einige interessante Beobachtungen deutscher Umgangsformen in Restaurants:

Important: Do not use the word "menu" instead of "Speisekarte".- "Menue" in German (or "French-German") means a set meal with at least 3 courses. Some restaurants offer e.g. "Tagesmenues" with starter and dessert – so you might be understood as ordering already and might have to face a higher bill than you had intended.

[ via: Expatica ]

Unverständlich bleibt mir, warum am Ende dieses für mich recht kurzweilig zu lesenden Artikels Döner Kebab als „extremely popular“ bezeichnet wird. Mir wäre eher die gute alte deutsche Bratwurst eingefallen, oder ist die schon wieder „out“?

Brandheiße Speisekarte

Eingetragen am 2006-11-02 22:37 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Speisekarten fallen immer wieder Straftätern zum Opfer. Diesmal einem Pyromanen:

Unbekannte Täter hebelten in den frühen Morgenstunden die Eingangstüre einer Pizzeria / Eisdiele auf. In der Toilette des Objektes präparierten sie eine Speisekarte mit Brandbeschleuniger und entzündeten diese im Eingangsbereich des Imbisses. Der entstandene Schwelbrand wurde durch die alamierte Feuerwehr gelöscht. Es entstand Gebäudeschaden.

[ via: Polizeipresse ]

Da muss man sich doch fragen, ob es nicht auch eine einfache Zeitung getan hätte >:-)

Surf-Tipp 2006-11: Linkperlen

Eingetragen am 2006-11-01 von Thorsten Sommer unter #web-tipps.

Mein Surf-Tipp für diesen Monat sind die Linkperlen – Die dortige Redaktion stellt auch heute noch jede Woche sieben handverlesene Links vor. In Zeiten von del.icio.us nicht mehr üblich, sich soviel Handarbeit zu machen. Respekt. Dabei sind wirklich häufig echte Perlen unter den Tipps. Prädikat: So weitermachen.

PS1: Ich selbst lese den Linkperlen-Newsletter übrigens seit die Speisekarten-Seite selbst dort vorgestellt wurde. ;-)

PS2: Ey, boa, ey, übrigens, ey: 2003. Das war ja in der Steinzeit des WWW. Awards? Was is’n dat? Kennt die jüngere Generation ja gar nicht mehr. – Ist sowas ähnliches wie Plattenspieler, Telefon mit Wählscheibe, Datasette, Diskettenlocher oder Parkuhren.

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